Wien

In diesem Wiener Café haben Mäuse keine Chance

Im Café "Neko" in der Blumenstockgasse tanzen Katzen – nicht nur – zu ihrem Ehrentag auf den Tischen. Heuer feiert das Katzencafé zehnten Geburtstag.

Heute Redaktion
Aus dem Tiefschlaf geholt: Kater Luca (11) mit Frauchen Takako Ishimitsu (58) im Katzencafé Neko
Aus dem Tiefschlaf geholt: Kater Luca (11) mit Frauchen Takako Ishimitsu (58) im Katzencafé Neko
Helmut Graf

Am 8. August ist der Tag der Katze. Weltweit werden die manchmal schmusigen, manchmal eigensinnigen Tiere gefeiert.

Sind "Katzenmenschen" eigentlich besondere Menschen? fragte "Heute" eine, die es wissen muss. "Ja. Sie sind einfühlsam, geduldig, tolerant und freundlich", lacht Takako Ishimitsu (58), die in der Wiener Innenstadt Europas erstes Katzencafé betreibt.  Die ungewöhnliche Idee dazu hatte die Japanerin vor einem Jahrzehnt aus Dankbarkeit für Österreich ersonnen. Sie wollte Danke sagen, dass sie hier leben kann, damals noch mit ihrem Mann, einem Österreicher. Danke sagen mit Katzen: "In Japan sind Katzen-Cafés eine sehr beliebte Attraktion."

Wüste Drohungen bei der Eröffnung

"Tierquälerei!" und "Stirb!" hatten ihr Gegner des Katzencafés damals zur Eröffnung 2012 geschrieben. Takako Ishimitsu (58) hat diese Briefe beantwortet: "Danke für Ihren Brief. Gern möchte ich Ihre Sichtweise verstehen. Lassen Sie uns reden", hat sie zurückgeschrieben. Sie hat darauf nie eine Antwort erhalten. Nun im zehnten Jahr des Bestehens wirken die Katzen alles andere als "gequält". Sie sehen gesund aus, sind zutraulich und entspannt. Und alt sind sie auch geworden. Die älteste, Kurumi, ist inzwischen 14 Jahre alt.

"Wir sind das erste Katzen-Café außerhalb Asiens" freut sich die Cafébetreiberin. Auf der Speisekarte hat sie die Charakterzüge und Eigenheiten Ihrer Tiere aufgeschrieben und Links zu Videos, wo man die Samtpfoten in Aktion sehen kann.

Kurumi, Luca, Thomas, Moritz – langjährige Mitarbeiter im Café Neko
Kurumi, Luca, Thomas, Moritz – langjährige Mitarbeiter im Café Neko
Karte: Café Neko/Foto: Helmut Graf

Sie hat damals zusammen mit dem Wiener Tierschutzverein ruhige und robuste Katzen aus dem Heim ausgesucht. Die wohnen nun im Café, lassen sich streicheln, wenn sie lustig sind. Oder verkriechen sich ins Körbchen (vorher natürlich an den Futternapf), wenn sie keine Lust mehr auf all die Zuneigung haben, die ihnen von den Gästen entgegen schlägt. So wie Katzen eben sind. "Sie sind ehrlich und natürlich", weiß Takako Ishimitsu.

"Es geht mir nur um Dankbarkeit und die Katzen machen Party“

Während des Lockdowns haben die Katzen den Publikumsverkehr vermisst. Da schauten sie sehnsüchtig aus den Fenstern auf die kleine Gasse hinaus. Aber keiner der Spaziergänger konnte zu ihnen hinein. Darum hat Takako Ishimitsu das Café kurzerhand in eine Galerie verwandelt. Und so kamen wieder Besucher und viele Streicheleinheiten in die Blumenstockgasse hinein. Frau Ishimitsus eigene Kunst kann heute noch an den Wänden im Café besichtigt werden.

Ein Café im ersten Bezirk mit einer ziemlich großen Fläche, das muss man sich aber auch erst einmal leisten können, oder? "Unsere Preise sind nicht sehr hoch. Bei dem Projekt geht es mir nur um Dankbarkeit, nicht ums Geldmachen. Ich kann die Miete und die Mitarbeiter bezahlen und den Unterhalt für die Katzen. Die Miete kostet auch nicht so extrem."

Montag den 8. August ist der Tag der Katzen. Wird denn da im Café gefeiert? "Wir feiern die Katzen hier jeden Tag". Und was machen die Tiere nachts, wenn sie allein im Café sind? "Wahrscheinlich Party", mutmaßt ihr Frauchen wissend lächelnd. Sie findet schon manchmal Spuren turbulenter Nächte, wenn sie morgens den Laden aufsperrt.

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