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Kaunertaler Flüchtlingskind: Das ist der neue Präsid...

Heute Redaktion
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Ein Jahr hat der von Pannen geplagte Wahlkampf gedauert, jetzt steht das Resultat der Hofburg-Wahl endlich fest. Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen wird am Ballhausplatz einziehen und das höchste Amt im Staat bekleiden. Der Ökonom aus Tirol hat eine bewegte Familiengeschichte hinter sich.

Alexander Van der Bellen wurde am 18. Jänner 1944 in Wien geboren. Er ist in zweiter Ehe mit verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Vorfahren des neuen Bundespräsidenten hatten Wurzeln in den Niederlanden, Russland und Estland: Van der Bellens Eltern flohen in der NS-Zeit über Deutschland nach Österreich, wo "Sascha" 1944 geboren wurde. Als die Rote Armee vor der Bundeshauptstadt stand, flüchtete die Familie weiter ins Tiroler Kaunertal, wo Van der Bellen seine Kindheit erlebte.

Nach der Matura studierte Van der Bellen Volkswirtschaft an der Uni Innsbruck. Dort und an der Uni Wien unterrichtete der Professor später. In den 1970er- und 1980er-Jahren war Van der Bellen SPÖ-Mitglied. Peter Pilz holte ihn zu den Grünen, für die er ab 1994 im Nationalrat saß – ab 1997 als Bundessprecher, ab 1999 auch als Klubobmann. Beide Funktionen hatte er bis zur Wahl 2008 inne.

2010 kandidierte Van der Bellen für den Wiener Gemeinderat, fuhr ein fulminantes Vorzugsstimmenergebnis ein. Trotzdem nahm er das Mandat nicht an, blieb bis 2012 im Nationalrat und wurde Uni-Beauftragter in Wien. 2012 ging er doch noch in den Gemeinderat, blieb bis 2015.

Mit 72 Jahren steht Alexander Van der Bellen als "Öbama" – so sein Spitzname im Wahlkampf – jetzt am Höhepunkt seiner langen politischen Karriere. Van der Bellen ist seit Dezember 2015 mit seiner zweiten Frau Doris Schmidauer (52) verheiratet. Sie arbeitet als Geschäftsführerin im Parlamentsklub der Grünen. Mit seiner ersten Frau Brigitte hat der bekennende Raucher ("Ernte 23") zwei Söhne.