Döner-Fans stehen auf seine Qualität, pilgern aus dem In- und Ausland in sein Lokal. Der Wiener Kult-Kebab Ferhat Döner sorgt schon seit Jahren regelmäßig für Riesen-Schlangen in der Fußgängerzone in der Favoritenstraße, der Gastro-Betrieb ist inzwischen fünfmal so groß als zu Beginn. Chef Ferhat Yildrim lieferte bei seinem Besuch in der "Heute"-Redaktion heiße Ware.
Keine Panier, weniger Fett: Echter Döner sei besser als Schnitzel, meint Ferhat. "Er ist auch viel gesünder", so sein persönliches Resümee. Wissenschaftlich bewiesen ist das jedoch freilich nicht.
"Nur Rindfleisch und Brot. Wenn man super Qualität hat, braucht man keine Sauce." Man soll das Fleisch schmecken. Cocktail- oder auch Joghurt-Sauce hätte im richtigen Döner nichts verloren, haben sich aber in Österreich und Deutschland eingebürgert. "Ich esse meinen Döner am liebsten fast ohne allem – nur mit Rindfleisch und Brot."
Viele Wiener sagen fälschlicherweise Kebap zum Döner. "Kebap steht ganz allgemein für Gegrilltes." Der traditionelle Imbiss mit dem hauchdünn gesäbeltem Kalbfleisch im Brot heißt Döner.
"Ein guter Döner müsste eigentlich 10 Euro kosten. Mehr sogar. Es kommt auf die Qualität drauf an und die muss stimmen. Wir spüren die Inflation nicht, weil wir immer viele Gäste haben – auch aus dem Ausland." Bei Ferhat kostet ein Döner zwischen 5,60 und 10,80 Euro. "Ein Döner-Spieß bei uns wiegt mehr als 100 Kilo."
"Nein, tatsächlich nicht. Wenn ich ein tief gefrorenes Produkt und ein paar Pizzas verkaufen würde – und 50 Kilo Döner statt mehr als 100 Kilo –, würde ich mehr Geld verdienen. Also mit meiner Qualität verdiene ich eigentlich weniger als alle anderen Lokale, die Industrie-Sachen verkaufen. Das schätzen natürlich die Kunden." Wie viele Döner pro Tag verkauft werden, bleibt ein Geheimnis.
Ferhat betreibt in Wien-Favoriten mittlerweile mit dem "Elif" ein zweites Lokal – "hier geht es um Hühner-Döner". Lieferservice und weitere Filialen sind vorerst nicht geplant. Ferhat bleibt Favoriten treu. "Also nur wenn ich überzeugt bin, dass ich dieselbe Qualität hinbringe, mache ich mir darüber Gedanken."
Auch das Urlaubsgeheimnis ist gelüftet: Skiferien in Tirol macht er lieber als einen Strandurlaub in der Türkei. "Tirol ist für mich der schönste Ort. Ich bin gerne in den Bergen."
"Ich finde, das ist gut. Die Menschen sollen sich sicher fühlen."