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"Kein Geld" – immer mehr Junge brechen Führerschein ab

Die Turbo-Teuerung macht auch keinen Halt vor den heimischen Fahrschulen. Junge Wiener schlittern am Weg zum Lappen jetzt in die Schuldenfalle.

Die 2018 gegründete Fahrschule "Vienna" am Keplerplatz lockt Führerschein-Anwärter mit attraktiven Mercedes A-Klassen. Aufgrund der Teuerungswelle können sich viele Wiener die teure Ausbildung aber nicht mehr leisten. "Wir sind in Favoriten, hier ist nicht gerade die einkommensstärkste Gesellschaft", macht Fahrschulinhaber Mustafa Iscel im "Heute"-Talk klar (Video oben).

"Wir verlangen nicht gleich die ganze Summe, sondern eine Anzahlung von 300 Euro. Selbst da kommen manche in Schwierigkeiten", stellt er fest. Sogar nach abgeschlossenem Theoriekurs und ersten Praxiseinheiten werden willige Fahrschüler aufgrund finanzieller Engpässe ausgebremst.

Der Fahrschul-Chef hilft gerne, um Zwangspausen zu verhindern. "Wir kommen ihnen entgegen und bieten an, dass sie erst einmal die Fahrstunden machen und später zahlen."

"Brauchen Entlastung"

Mustafa Iscel spürt die massive Teuerung am eigenen Leib. "Um die 30 Prozent", beziffert er den Anstieg der Strom- und Gaskosten seines Geschäftslokals im Vergleich zum Vorjahr.

Das Unternehmen hat in Wien und der Zweigstelle Baden insgesamt 18 Autos. "Dadurch, dass die Spritpreise gestiegen sind, sind auch unsere Fixkosten gestiegen. Wir können das natürlich nicht auf die Kunden übertragen. Somit brauchen wir auch eine Unterstützung seitens der Regierung", fordert der Fahrschulinhaber im Gespräch mit "Heute".

Ganz konkret: "Wir brauchen eine Entlastung. Beim Strom wird es eine Deckelung geben – das sollte man mit Diesel und Benzin auch machen."