Österreich

Kein Job für SP-Pfleger: Für die SPNÖ ein Skandal

Heute Redaktion
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Thomas H. (36) bekam bis jetzt keinen Job im St. Pöltner Spital. Er glaubt, dass es mit seiner SP-Vergangenheit zusammenhängt. "Ein Skandal", sagt dazu auch Karin Scheele (SP).

SP-Mitglied Thomas H. aus dem Mostviertel arbeitet als Diplomkrankenpfleger in Wien, doch der Familienvater will unbedingt in St. Pölten arbeiten. Aber: Seine Bewerbungen wurden stets ignoriert. "Weil ich als SP-Funktionär sehr unangenehm war", sagt der 36-Jährige ("Heute" berichtete).

Das sagt Scheele

Die eigentlich besonnene Gesundheitssprecherin der SPNÖ Karin Scheele findet dafür klare Worte: "Die parteipolitischen Spielchen im nö. Landesdienst sind ein Skandal! Einem höchstqualifizierten Diplomkrankenpfleger, der seine Ausbildung mit „ausgezeichnetem Erfolg" abgeschlossen hat, wird seit 2011 ein Job im Universitätsklinikum St. Pölten verwehrt. Dessen Vermutung: Er wird ständig abgelehnt, weil er ein ehemaliger SPÖ-Funktionär ist. Laut Aussagen des Betroffenen wurde ihm von der hierfür zuständigen Personalabteilung gar mitgeteilt, dass er hoffentlich eh selbst wisse, warum er keinen Job im St. Pöltner Uniklinikum bekomme."

Die Landtagsabgeordnete weiter: „Auf der einen Seite schlägt der Spitalsbetriebsrat Alarm, dass aufgrund Personalmangels das Patientenwohl nicht mehr gewährleistet werden kann und auf der anderen Seite betreibt die VPNÖ parteipolitische Spielchen. Wir werden diesbezüglich eine Anfrage an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und den für die Landeskliniken zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf stellen – derartige Fälle, es sind ja bekanntlich nicht die ersten, müssen lückenlos aufgeklärt werden!"

Hilferuf des Betriebsrates

Denn wie berichtet hatte der Angestelltenbetriebsrat mit einem aufrüttelnden Brief an Johanna Mikl-Leitner Alarm geschlagen - zu wenig Personal, Gesundheit der Mitarbeiter gefährdet, usw.



Es sei laut Karin Scheele bekannt, dass für Stellen im nö. Landesdienst nicht immer die Besten ausgewählt werden, sondern eher die Schwärzesten, sagt Scheele. Dass dies nun aber derart weitreichend ist, dass man sogar Personalnotstände und das PatientInnenwohl in Kliniken in Kauf nimmt, müsse die VPNÖ verantworten und ist ein Skandal. (Lie)