Wirtschaft

Kein KV-Abschluss – nun drohen Streiks in Spitälern

Die Gewerkschaft Vida zeigt sich erbost über das magere Angebot seitens der Arbeitgeber für Bedienstete in Ordensspitälern. Nun drohen Streiks.

Michael Rauhofer-Redl
Die Gewerkschaft fordert deutlich mehr Geld für Spitalsbedienstete. Symbolbild.
Die Gewerkschaft fordert deutlich mehr Geld für Spitalsbedienstete. Symbolbild.
Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und damit ist auch die Zeit der Verhandlungen zu den Kollektivverträgen angebrochen. Während einige Branchen, wie etwa die Metaller, schon einen Abschluss erzielen konnten, befinden sich andere Bereiche noch inmitten der Verhandlungen. Im Handel etwa kündigte die Gewerkschaft am Donnerstag etwa erste Kundgebungen an.

Wie am Freitag bekannt wurde, spitzt sich aber auch in den Spitälern die Lage zu. Wie der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) in einer Aussendung mitteilt, bereiten sich auch einige Spitäler auf Streiks vor. "Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt. Wir sehen nahezu 100 Prozent Streik-Zuspruch unter Beschäftigten als Auftrag", verdeutlicht der ÖGB mit Nachdruck sein Anliegen.

"Kein ernstzunehmendes Angebot" 

"Nachdem die Arbeitgeber erneut kein ernstzunehmendes Angebot gegen die Teuerung und die explodierenden Preise auf den Tisch gelegt haben, beginnen wir mit Streikvorbereitungen", kommentiert Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida, die zweite Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag Ordensspitäler Österreich am Freitag.

Nach dem derzeitigen Angebot würden Gesundheitspersonal und ÄrztInnen praktisch nichts bekommen, eine Krankenpflegerin im zehnten Dienstjahr gerade einmal 53 Euro an Einmalzahlung. "Dass Ärztinnen und Ärzte vom Teuerungsausgleich ganz ausgenommen sind, ist inakzeptabel. Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage offenbar noch immer nicht erkannt", so Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci, der betont, wie wichtig der Zusammenhalt unter den Berufsgruppen ist.

Nicht zuletzt deswegen habe man in den vergangenen acht Tagen in den Ordensspitälern Befragungen unter Beschäftigten zur Streikbereitschaft durchgeführt - diese haben nahezu 100 Prozent Zuspruch ergeben. "Nachdem sich die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin nicht bewusst sind, sehen wir das Ergebnis der Befragung als Auftrag", so Mjka weiter.

Vida-Vertreter Gerald Mjka im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner. Archivbild vom 5. August 2020.
Vida-Vertreter Gerald Mjka im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner. Archivbild vom 5. August 2020.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

"Ein Schlag ins Gesicht" 

Es könne nicht sein, dass jene, die in den vergangenen 30 Monaten an vorderster Front gegen das Coronavirus gekämpft haben, jetzt um das Geld streiten müssten, so Mjka, der von einem "Schlag ins Gesicht" der Kollegenschaft spricht. 

Erst der gewerkschaftliche Druck in Form von Betriebsversammlungen in den vergangenen Wochen habe dafür gesorgt, dass die Arbeitgeber überhaupt verhandeln wollen, nachdem die von der vida geforderte Sonder-KV-Runde zunächst abgelehnt wurde. Offenbar brauche es jetzt einen Streik, damit die Beschäftigten endlich das Einkommensplus bekommen. "Unsere Forderung nach plus 500 Euro monatlich bleibt aufrecht", so Mjka abschließend.

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