Formel 1
"Kein Schaden!" Teamchef-Kritik an Red-Bull-Strafe
Die Budgetstrafe gegen Red Bull Racing bleibt im Fahrerlager der Formel 1 Gesprächsthema. Für Günther Steiner fällt die Buße nicht hart genug aus.
Der heimische Rennstall hat in der Saison 2021 die damals gültige Budgetdeckelung von 145 Millionen Dollar um 1,8 Millionen Dollar überzogen. Allerdings zahlte der Rennstall versehentlich im Ausmaß von 1,4 Millionen Dollar zu viele Steuern, erhielt diese wieder zurück, bleibt folglich eine Kostenüberschreitung von 400.000 Dollar.
Red Bull akzeptierte Strafe
Dafür wurde dem britischen Rennstall mit österreichischer Lizenz schließlich eine Geldstrafe in der Höhe von sieben Millionen Dollar aufgebrummt. Hinzu kommt eine zehnprozentige Reduzierung der Windkanaltest. Als Konstrukteurweltmeister stehen den Bullen ohnehin mit 70 Prozent im kommenden Jahr die wenigsten Windkanalzeiten zu. Diese werden nun noch einmal verringert. Red Bull hat die Strafe bereits in einem "Accepted Breach Agreement" anerkannt, gesteht damit seine Schuld ein und verzichtet auf Einsprüche gegen das Strafmaß.
Im Fahrerlager sind die Meinung allerdings gespalten, auch wenn Red-Bull-Teamchef Christian Horner noch meinte, die FIA habe dem Rennstall genau in dem Bereich gestraft, wo es am meisten wehtue: den Windkanaltests. Die Reduzierung der Testzeiten könne eine Viertel- bis eine halbe Sekunde ausmachen, rechnete Horner vor.
"Haben keinen Schaden"
Anders sah dies allerdings Haas-Teamchef Günther Steiner. Für den Südtiroler fallen die Sanktionen nicht streng genug aus, wie er bei "RTL" erklärte. "Von der Strafe haben die anderen Teams nichts", meinte der Südtiroler. Und führte daraufhin weiter aus: "Red Bull tun die sieben Millionen nicht weh, es ist ein Haufen Geld, aber tut ihnen nicht weh. Die Windkanalzeit ist eine Strafe, aber auch keine Richtige. Mit dem Geld, das du bei Windkanaltests weniger brauchst, kannst du ja etwas anderes machen", führte der Haas-Teamchef aus.
"Es wird ja nicht die Entwicklung gestoppt, der Fokus wird nur auf einen anderen Bereich des Autos verlegt. Man kann etwa am Gewicht arbeiten, man kann so viel machen mit dem Geld", so Steiner weiter. "Vorteil ist es zwar keiner für sie, aber es ist keine Strafe, die so greift, dass sie einen Schaden davon haben", meinte der Südtiroler.
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Für Steiner wäre hingegen eine Budgetsenkung für die Saison 2023 die beste Alternative gewesen – eine Strafe, die immer wieder auch im Fahrerlager als ideale Lösung kolportiert wurde. "Dann ist wirklich ein Schaden da, da kannst du gar nichts entwickeln."