Wien

Weil sie "trumpte": Kein Büro für Ex-Bezirksvorsteherin

Erst am Montag angelobt, liegen Vorsteher Martin Fabisch (Grüne) und Vize Veronika Mickel (ÖVP) schon im Clinch.

Isabella Kubicek
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Bezirks-Vize Veronika Mickel verlegte ihr Büro kurzerhand auf den Schlesingerplatz.
Bezirks-Vize Veronika Mickel verlegte ihr Büro kurzerhand auf den Schlesingerplatz.
www.facebook.com/veronika.mickel

Nach zehn Jahren an der Spitze der Josefstadt soll Ex-Vorsteherin Mickel auf den Spuren von Donald Trump wandeln – so liest sich zumindest der Vorwurf von den Grünen. Laut Fabisch soll die "Übergabe der Amtsgeschäfte trotz Versprechens nicht in einem konstruktiven und respektvollen Rahmen" ausgefallen sein.

Resultat: Entgegen der langjährigen Tradition bekommt Mickel, seit Montag Vize im Bezirk, kein eigenes Büro im Amtshaus. Stattdessen stehen der Türkisen nur noch zu ihren Sprechstunden Räumlichkeiten zur Verfügung.

Türkise kritisiert grünes Demokratieverständnis

"Die Übergabe war ganz normal, ich weiß nicht, was sich der Vorsteher erwartet hat", wundert sich Mickel. "Und was ist das überhaupt für ein Demokratieverständnis? Wenn den Grünen etwas nicht passt, wird die Opposition erpresst und nimmt ihnen beispielsweise das Büro weg?", lehnt Mickel "diesen neuen Stil" ab.

Fabisch kontert, dass Mickel das "zitierte Miteinander nicht nur nach außen darzustellen, sondern auch intern" leben soll. Nach einer "Abkühlungsphase" (© Fabisch), will sich der Grüne im neuen Jahr mit der Türkisen auf einen Tisch setzen und eine Lösung finden.

Am 11. Dezember wurde Martin Fabisch (52) als neuer Grüner Bezirksvorsteher der Josefstadt angelobt (im Bild mit Havaneser-Hündin Peekaboo).
Am 11. Dezember wurde Martin Fabisch (52) als neuer Grüner Bezirksvorsteher der Josefstadt angelobt (im Bild mit Havaneser-Hündin Peekaboo).
Shervin Sardani

Nach zehn Jahren verloren die Türkisen den Bezirk bei der Wahl im Oktober an die Grünen. Mit 33,59 Prozent konnte sich Martin Fabisch den Bezirksvorsteher-Posten sichern. Mickel musste sich mit 30,55 Prozent knapp geschlagen geben. Was Fabisch in den nächsten fünf Jahren vor hat, liest du hier