Oberösterreich

Keine 500 Euro – Banken geht Geld für Klimabonus aus

Wer keine oder alte Daten bei FinanzOnline hinterlegt hat, bekommt den Klimabonus als Gutschein. Doch das Tauschen gegen Bargeld wird schwerer.

Rene Findenig
Den Gutschein soll man gegen 500 Euro bei Banken tauschen können – eigentlich.
Den Gutschein soll man gegen 500 Euro bei Banken tauschen können – eigentlich.
zVg

In der Theorie ist es ganz leicht: Für jeden in Österreich hauptgemeldeten Erwachsenen gibt es 500 Euro, je 250 Euro aus dem aufgestockten Klimabonus und dem Anti-Teuerungsbonus, für Kinder bis 18 Jahren die Hälfte. All jene, die ihre aktuellen Kontodaten auf FinanzOnline eingetragen haben, bekommen das Geld direkt auf das Konto überwiesen, alle anderen bekommen einen Gutschein per Post. Der Gutschein, dessen Hintergrund eine saftige Almwiese mit idyllischem Alpen-Panorama ziert, kann dann gegen Bargeld etwa bei der Bank99 oder bei mehr als 10.000 Annahmestelle getauscht werden.

Soweit die Theorie, denn die Praxis sieht etwas anders aus. Die Einlösung des Gutscheins wurde für einen 67-jährigen Linzer zur Odyssee, wie die "Krone" berichtet. Begonnen hatte alles damit, dass er einen Gutschein zugestellt bekam, obwohl er nach eigener Aussage seine Daten bei FinanzOnline hinterlegt hatte. Außerdem war er erst bei der Postzustellung nicht daheim und musste ihn mit einem Hinterlegungsschein holen. Danach wurde es aber erst richtig lustig, denn gegen Bargeld eintauschen konnte der Mann den Gutschein nirgends. Man habe dafür kein Bargeld, hieß es bei gleich drei Bankfilialen.

"Soll man weiß Gott wie weit herumfahren?"

Bei der Bankkette erklärte man laut "Krone", die Bevorratung von Bargeld richte sich danach, wie viele Gutscheine in einer Region oder einem Bezirk zugestellt würden. Dass jemand weggeschickt werde, solle jedenfalls nicht vorkommen, man werde den Vorgang prüfen. Zu seinem Geld kam der Linzer übrigens dann erst bei seiner vierten Station, dem Hauptpostamt in Linz. "Soll man weiß Gott wie weit herumfahren, damit man zu seinem Geld kommt?", zeigt sich nun die Ehefrau des Betroffenen laut Bericht äußerst verärgert.

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    Apropos Klimabonus, auch ein anderer Fall aus Oberösterreich macht derzeit Schlagzeilen: Ein 62-Jähriger gab sich im Bezirk Wels als junge Frau aus – inklusive Kleidung, Perücke und Schminke –, um an den Klimabonus seiner Mieterinnen zu kommen. Doch die Trafikantin, bei der der Brief für den Klimabonus hinterlegt war, wurde stutzig – und der Mann wurde schließlich von einem zufällig vorbeikommenden Postboten erkannt. Der Verdächtige wird wegen versuchten schweren Betrugs angezeigt.