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Keine "Verschwörung" – verirrte sich Pilot einfach?

Der FC Bayern witterte nach der unfreiwilligen Übernachtung am Berliner Flughafen eine Verschwörung. Die Flugsicherung zeichnet ein anderes Bild.

Sebastian Klein
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ÖFB-Star David Alaba
ÖFB-Star David Alaba
Imago

ÖFB-Star David Alaba und seine Kollegen treten am Montag (18 Uhr) bei der Klub-WM in Doha gegen Al Ahly an. Die Vorbereitung auf das Auftaktmatch verlief alles andere als ideal. Am Samstag spielte und siegte der deutsche Rekordmeister noch zu Gast bei Hertha BSC. Im Anschluss an das Liga-Match, das dafür sogar um eine halbe Stunde früher startete, hätte der Flieger in die Wüste abheben sollen.

Wie "Heute" seither ausführlich berichtet hat, durfte die Maschine nicht starten. Alaba und Co. mussten im Flugzeug übernachten. Die Bayern tobten, Präsident Karl-Heinz Rummenigge witterte eine Verschwörung: "Man hatte immer den Eindruck, in Brandenburg ist irgendeiner, der den FC Bayern nicht mag oder irgendein Problem mit dem FC Bayern hat und dementsprechend uns Hürden in den Weg gestellt hat."

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    David Alaba feierte 2009 mit 17 Jahren und 114 Tagen sein Debüt für das österreichische Nationalteam. Er schaffte den Aufstieg zum unumstrittenen Star.
    David Alaba feierte 2009 mit 17 Jahren und 114 Tagen sein Debüt für das österreichische Nationalteam. Er schaffte den Aufstieg zum unumstrittenen Star.
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    Das Nachtflugverbot gilt in Berlin ab 24 Uhr. 30 Sekunden zu lange hätte das Team benötigt, weil die Fenster noch enteist werden mussten, so die Begründung des Klubs. Der Pilot soll die Startfreigabe aber erst um 0:03 Uhr beantragt haben, der Tower erteilte die Freigabe nicht. Das sagte Katharina Burkhardt, zuständige Sprecherin des Brandenburger Infrastrukturministeriums.

    "Schleichweg" wurde nicht genutzt

    Die "Bild "berichtet nun unter Berufung auf Informationen aus der Deutschen Flugsicherung neue Details. Demnach sei die Besatzung des Flugs QR7402 mehrfach auf das strenge Nachtflugverbot am Flughafen BER hingewiesen worden sein. Während der Anlassfreigabe und der Rollfreigabe. Dabei seien der Crew sogar Tipps gegeben worden, wie der Rollweg abgekürzt werden könne. Dieser Schleichweg sei allerdings nicht benutzt worden.

    Es stellt sich die Frage, warum nicht. Der Pilot könnte die Abkürzung einfach nicht gefunden, somit die Extra-Nacht in Berlin mitverursacht haben.

    Der angesprochene Enteisungsvorgang sei ohne Verzögerungen durchgeführt worden, hieße es von der Flughafen-Seite. Die Türen hätten aber wegen eines problematischen Gepäckstücks und einer Intervention der Bundespolizei verzögert geschlossen werden dürfen.

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