Knapp zwei Jahre nach dem Tod vom Schauspieler Matthew Perry hat sich eine in Hollywood als "Ketamin-Queen" bekannte Drogendealerin vor Gericht schuldig bekannt.
Die 42-jährige Jasveen Sangha hat am Mittwoch zugegeben, dass sie dem "Friends"-Star die für ihn tödliche Dosis geliefert hat. Außerdem hat sie gestanden, im August 2019 Ketamin an einen 33-Jährigen verkauft zu haben, der nur wenige Stunden später an einer Überdosis gestorben ist.
Durch ihre Bekanntheit in gewissen Kreisen hat Sangha in Hollywood den Spitznamen "Ketamin-Queen" bekommen. Mit ihrem Geständnis bleibt ihr ein Prozess erspart, und die Staatsanwaltschaft hat einige schwerere Vorwürfe fallen gelassen. Trotzdem drohen ihr bis zu 65 Jahre Haft. Das Urteil soll am 10. Dezember verkündet werden.
Der 54-jährige Perry wurde Ende Oktober 2023 tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden. Laut Gerichtsmedizin starb der aus der Erfolgsserie "Friends" bekannte US-kanadische Schauspieler an den "akuten Wirkungen von Ketamin".
Sangha hat das Ketamin über den Mittelsmann Erik Fleming an Perrys persönlichen Assistenten Kenneth Iwamasa verkauft, der beim Schauspieler gewohnt hat. Iwamasa hat Perry mehrmals das von Sangha gelieferte Ketamin gespritzt. Unter anderem hat er am 28. Oktober 2023 mindestens drei Dosen verabreicht, danach ist der Schauspieler gestorben.
Sangha ist die letzte von fünf Angeklagten in dem Fall, die ein Geständnis abgelegt hat. Schon im Juli hat auch Perrys Arzt Salvador Plasencia gestanden, den Schauspieler vor seinem Tod viermal mit Ketamin versorgt zu haben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat er das Ketamin bei einem zweiten angeklagten Arzt, Mark Chavez, gekauft und dann zu überhöhtem Preis an Perry weiterverkauft.
Ketamin wird von Ärzten als Narkose- und Schmerzmittel verwendet, aber auch zur Behandlung von Depressionen. Perry hat während einer Therapie gegen Depressionen legal mit der Einnahme von Ketamin angefangen. Im Herbst 2023 ist er laut Staatsanwaltschaft aber abhängig von dem Mittel geworden, das wegen seiner halluzinogenen Wirkung auch am Schwarzmarkt gehandelt wird.
