Mit Ende des Jahres geht die Ära von Sabine Haag als Direktorin des Kunsthistorischen Museums (KHM) zu Ende. Die Vorarlbergerin prägte den Wiener Tourismus-Magneten am Ring 16 Jahre lang als Chefin, insgesamt war sie 35 Jahre lang im Haus tätig. Die 62-Jährige geht aus freien Stücken, das gab sie bereits im Vorjahr bekannt.
Ab 1. Jänner 2025 wird der wissenschaftliche Leiter des Weltmuseums, der Amerikaner Jonathan Fine, neuer KHM-Direktor. Haag hatte bereits 2019 abdanken wollen. Als ihr designierter Nachfolger Eike Schmid damals absagte, führte sie den Job dennoch weiter. Es sei "eine schwere Zeit" für sie selbst und fürs Haus gewesen, blickte sie zurück.
Nun macht Haag Besuchern und Mitarbeitern ein großes Abschiedsgeschenk: Am 10. Dezember lädt die scheidende Direktorin zum "Museum für Alle", einem "Open Evening" im Zeichen der Kunst. Von 19 bis 22 Uhr können Sammlungen und aktuelle Ausstellungen, wie die beliebte "Rembrandt"-Schau bei freiem Eintritt genossen werden. "Ich möchte einen guten Abschied machen, für das Haus, die Kollegenschaft und nicht zuletzt für mich selbst", freut sich Haag.
Wenn sie am 31. Dezember ihr Amt niederlegt, erwartet die Kunsthistorikerin einen neuen Besucherrekord mit fast zwei Millionen Menschen. Rund 20 Millionen Euro an Erlösen wird die Noch-Direktorin zum Ende des Jahres außerdem erwirtschaftet haben, sagt sie. In ihrer Ära wurde neben einem abwechslungsreichen Programm auch das Weltmuseum neu eröffnet, Schloss Ambras großteils barrierefrei und das Theatermuseum revitalisiert.
Was finanziell nicht mehr umgesetzt werden konnte, waren etwa geplante Renovierungsarbeiten beim KHM-Eingang und bei den Sonderausstellungs-Flächen. Auch die fällige Neuausrichtung der Schatzkammer konnte nicht umgesetzt werden. "Leider ist uns die Pandemie dazwischengekommen. Da mussten wir uns auf andere Themen und Projekte fokussieren", gab Haag dazu bekannt.