Politik
Kickl macht Koalition mit Kurz "unmöglich"
Am Montag stellt die FPÖ die Weichen für die Nachfolge von Norbert Hofer. Mit Favorit Herbert Kickl rückt eine Koalition mit der ÖVP in weite Ferne.
Im Vergleich zur FPÖ-Spitze sind Trappistenmönche redselig. Vor der heutigen Präsidiumssitzung hielten die Blauen ein ehernes Schweigegelübde ein: Sogar Ort und Zeit der Sitzung wurden geheim gehalten. "Sie findet in Wien statt" war alles, was FPÖ-Bundespressesprecher Karl Heinz Grünsteidl gegenüber "Heute" bekannt gab. Offen blieb auch, ob Ex-Chef Norbert Hofer an der Sitzung teilnehmen wird.
Tirol für Kickl
Nur Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger scherte aus: Es könne heute nur ein einstimmiges Votum für Kickl als designierten Parteichef geben. "Mit Kickl steht schließlich kein No-Name zur Wahl", so Abwerzger zur APA. Außerdem gebe es gegen Hardliner Kickl keinen Gegenkandidaten, "der dieselbe Qualität" habe. Hofer solle als Bundespräsidentschaftskandidat der FPÖ ins Rennen gehen.
Oberösterreich bremst
Für die OÖ-FPÖ ist die Sache nicht so klar, es stehen am 26. September schließlich Landtagswahlen an. Die Entscheidung über die Hofer-Nachfolge solle auf Herbst verschoben werden, so Abgeordneter Gerhard Deimek. Auch Wiens FPÖ-Chef Nepp ist von Kickl nur mäßig begeistert.
Nein zur ÖVP
Für Norbert Steger ist hingegen klar, dass Kickl neuer Obmann wird. Damit werde eine neue Koalition mit der ÖVP unmöglich, so der Ex-Parteichef im ORF. Kickl könne nicht mit Kurz, auch die FPÖ-Funktionäre würden rebellieren. Steger hofft, dass die SPÖ mit den Blauen reden will.