Niederösterreich

Kiga im Sommer offen – Organisation als Drahtseilakt

Mit Sommer dürfen die Landeskindergärten in NÖ statt drei, nur eine Woche schließen. In vielen Gemeinden wird das zur personellen Herausforderung.

Isabella Nittner
Die Kindergärten in NÖ haben ab Sommer nur mehr eine Woche geschlossen.
Die Kindergärten in NÖ haben ab Sommer nur mehr eine Woche geschlossen.
Getty Images

Bisher waren die Einrichtungen im Sommer in der Regel für drei ganze Wochen komplett geschlossen, man musste sich also als Elternteil den Urlaub dementsprechend einteilen oder Betreuungsersatz suchen.

Kindergärten zusammenlegen

Ab Sommer 2023 soll das für berufstätige Mamas und Papas erleichert werden. Die Schließzeiten wurden von drei Wochen auf maximal eine gekürzt.

Für Unsicherheit sorgt das jetzt beim Kindergarten-Personal, das zur Hälfte aus Landesbediensteten (den Pädagogen) und Gemeindemitarbeitern (Betreuer, Hilfskräfte) besteht. Bisher galt die Faustregel: Der Urlaubsanspruch wird dann konsumiert, wenn der Betrieb geschlossen ist – sprich: beispielsweise in den Weihnachtsferien und im Sommer. "Es wurde diesbezüglich noch nichts kommuniziert, keine Ahnung, wann und ob ich im Sommer überhaupt in Urlaub gehen kann", so eine Hilfskraft aus dem Mostviertel zu "Heute". Auch, ob alle Kindergärten vollumfänglich geöffnet bleiben müssen, ist vielen unklar.

Und tatsächlich wird so in einigen kleinen Gemeinden in Niederösterreich mit nur einem Kindergarten bereits die Organisation dieser zwei zusätzlich geöffneten Wochen zu einem Drahtseilakt.

"Leichter vorgestellt"

"Ich glaube, man hat sich die Umsetzung der Offensive seitens des Landes leichter vorgestellt", resümiert ein Bürgermeister aus dem Industrieviertel im "Heute"-Gespräch.

In mittleren und größeren Gemeinden wird indes jongliert: In Guntramsdorf (Bezirk Mödling) bleibt in den drei Wochen nur ein dreigruppiger Kindergarten offen, die Kleinen werden dort zusammengelegt. "Für uns ändert sich organisatorisch nicht viel, wir haben das seit jeher angeboten. In der Vergangenheit wurden diese drei Wochen verrechnet, jetzt haben wir dann zwar weniger Einnahmen, dafür aber Unterstützung von den Pädagogen des Landes", sieht Ortschef Robert Weber (SPÖ) die Situation positiv. 

In Klosterneuburg (Bezirk Tulln) mit insgesamt zehn ausgelasteten Kindergärten ist die Situation etwas komplexer. "Es ist anspruchsvoll, aber machbar", sagt VP-Stadtchef Stefan Schmuckenschlager auf "Heute"-Nachfrage. Lediglich zwei eingruppige Kindergärten würden über die Dauer von drei Wochen geschlossen, die Kinder werden in Einrichtungen der anderen Katastralgemeinden untergebracht. 

"Ich glaube, man hat sich die Umsetzung der Offensive seitens des Landes leichter vorgestellt."

Neuer Kiga, zwei erweitert

Die Umsetzung der Landesvorgaben – Stichwort: Kinder ab zwei Jahren, kleinere Gruppen – sei eine Mammut-Aufgabe für die Stadt, gibt Schmuckenschlager zu. Ein komplett neuer Kindergarten müsse gebaut, zwei weitere sollten erweitert werden, um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen. "Wir werden auch die Prioritäten im Budget in diese Richtung lenken", so Schmuckenschlager.

Wie berichtet, steckt das Land Niederösterreich bis 2027 750 Millionen Euro in den Ausbau der Kleinkinder-Betreuung. Ab Herbst 2024 sollen Kinder schon ab zwei Jahren den Kindergarten besuchen dürfen, auch die Gruppen sollen verkleinert werden, um eine bessere Betreuung zu garantieren. 600 Elementar-Pädagogen und bis zu 1.750 Betreuer werden hierfür im ganzen Land zusätzlich benötigt.

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