Insgesamt 195 Wiener Schulen hissen als "klares Bekenntnis der Stadt Wien zu einer offenen, solidarischen und vielfältigen Gesellschaft" im Pride-Monat Juni die Regenbogenfahne. Sie steht als Zeichen für Gleichstellung und Akzeptanz sowie gegen Hass und Diskriminierung.
Das gefällt aber offenbar nicht allen: Auch vor der Volks- und Mittelschule Medwedweg in Wien-Simmering wurde heuer erstmals eine Regenbogenfahne gehisst. "Die Fahne wurde extra von einem Verein genäht, wir haben sie dann von der Bildungsdirektion abgeholt und am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt aufgehängt. Am Montag war sie weg. Jemand hatte sie offensichtlich heruntergerissen und gestohlen", so Schulleiterin Birgit Goschler zu "Heute". "Das ist kein schönes Signal der Gesellschaft", zeigt sie sich enttäuscht. Anzeige wurde erstattet.
„Das ist kein schönes Signal der Gesellschaft“Birgit GoschlerSchulleiterin
Nicht nur die rund 800 Schüler der Volks- und Mittelschule, sondern auch die Lehrer seien traurig und enttäuscht von diesem Vandalenakt. "Die Kinder haben sich über die Fahne sehr gefreut. Es gibt bei uns in der Lehrerschaft ein großes Bewusstsein für die LGBTQI+-Thematik und ein starkes Commitment zu Gleichstellung und Akzeptanz aller Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Lebensweise", erklärt Goschler.
„So leicht wollen wir uns nicht unterkriegen lassen“Birgit GoschlerSchulleiterin
Die Regenbogenfahne ist nun zwar weg, aber: "So leicht wollen wir uns nicht unterkriegen lassen", zeigt sich die Schulleiterin kämpferisch. "Schüler haben einen riesigen Regenbogen gezeichnet. Die Zeichnung haben wir gut sichtbar in ein Fenster im ersten Stock gehängt. Auch im Lehrerzimmer wurde eine Regenbogenfahne aufgehängt."
"Wenn an unseren Schulen die Regenbogenfahne gehisst wird, dann ist das mehr als ein Symbol. Es ist ein klares Bekenntnis der Stadt Wien zu einer offenen, solidarischen und vielfältigen Gesellschaft. Diese Haltung bringen wir ganz bewusst in unsere Schulen, denn Offenheit, Respekt und Akzeptanz entstehen dort, wo sie vorgelebt und vermittelt werden können. Mit dem Pride Village, der Kampagne ,Lebe deine Liebe' und dem ersten queeren Jugendzentrum stärken wir queere Jugendliche, fördern Aufklärung und schaffen Räume, in denen alle Platz haben", betont Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (Neos).