"Einfach dreist"

Wiener besuchte Grab seiner Mutter – Zahlte 600 Euro

Auch in Simmering entkommt man dem bereits bekannten Parkabzockemodell nicht. Steht man nur wenige Minuten auf Privatgrund, ist die Strafe saftig.
Wien Heute
04.06.2025, 06:30
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Alexander H. konnte es kaum fassen: Als er im Oktober 2024 das Grab seiner Mutter besuchen wollte, stellte er sein Auto versehentlich auf einem Privatparkplatz ab. Im Februar, fünf Monate später, kam eine ordentliche Rechnung ins Haus. 12 Minuten stand er in Simmering auf dem Parkplatz eines Kunstbedarfshandels – und das an einem Sonntag. Doch die Besitzwacht war gnadenlos: Rund 400 Euro Strafe musste der Wiener zahlen.

Wollte Friedhof besuchen

Eigentlich wollte Alexander H. im Oktober 2024 bloß das Grab seiner Mutter besuchen, stellte sich etwas länger als zehn Minuten auf einen gegenüberliegenden Parkplatz. Das Problem: Es handelte sich um Privatgrund. "Ich wusste nicht, dass das verboten ist. Ich bin früher auch schon dort gestanden", wundert sich der 57-Jährige. "Es war ja auch ein Sonntag. Da nimmt man wenigstens keinen Kunden die Parkplätze weg", ist Alexander H. irritiert. "Im Februar kam dann die Strafe von 400 Euro, ich habe mit meinem Anwalt geredet, er meinte, es wäre besser, zu bezahlen". Das tat der Wiener auch, dachte, die Sache sei damit erledigt.

Doch nun erhielt er erneut eine Zahlungsaufforderung. Diesmal handelte es sich um 156 Euro. Der Grund ist ein bereits bekanntes Abzockmodell der Besitzwacht GmbH: Die ersten 395 Euro dienen dem Abwenden einer Besitzstörungsklage, die 156 Euro seien aufgrund der angefallenen "Überwachungskosten" zu bezahlen.

Bekanntes Abzockmodell

Die AK Wien kam bereits zu dem Schluss: Diese Summen sind Wucher und eindeutig eine Abzocke. Die zweite Rechnung habe Alexander H. noch nicht beglichen, habe dies aber vor, denn: "Man weiß ja nicht, ob die sonst klagen. Dann verliert man womöglich den Prozess und es wird noch teurer." Zu der Abzocke kann der Wiener nur eines sagen: "Das ist einfach dreist. Doch er ist nicht der einzige, der in die Falle der Besitzwacht tappte, zahlreiche"Heute"-Leser berichten von ähnlichen Problemen und sind über die horrenden Summen der Strafzahlungen empört.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 04.06.2025, 06:58, 04.06.2025, 06:30
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