Wer in Wien schwere Einkaufstaschen zum Auto schleppen muss, kennt das Problem: Kein freier Parkplatz in Sicht – also wird in zweiter Spur oder gleich auf dem Gehsteig gehalten. Damit soll jetzt Schluss sein.
In Wien-Josefstadt wurden Dienstag (27.5.) die ersten drei sogenannten Grätzl-Ladezonen eröffnet. Was dahintersteckt? Eine neue Art Ladezone, die nicht nur für Lieferanten, sondern auch für Private gedacht ist.
"Moderne Städte brauchen moderne Verkehrskonzepte, von denen die Wirtschaft und die Bewohner profitieren," erklärt Christian Holzhauser von der Wirtschaftskammer Wien. Das Besondere: Wer einen Kurzparkschein löst, darf hier im Ladezonen-Parkverbot für bis zu zehn Minuten oder während des Ladevorgangs halten – etwa für einen Einkauf oder eine kurze Lieferung.
Entwickelt wurde das neue System von der Wirtschaftskammer gemeinsam mit der TU Wien. Ein eigens programmierter Algorithmus berechnet, wo genau und in welcher Länge Ladezonen nötig sind.
Bisher mussten Ladezonen von Betrieben beantragt werden – sie durften dann auch nur gewerblich genutzt werden. "Das hat teilweise zu einem Fleckerlteppich geführt", so Holzhauser. Grätzl-Ladezonen hingegen werden vom Bezirk geplant – und entlasten so auch die Anrainer. Josefstadt-Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne) ist überzeugt: "Mit den neuen Grätzl-Ladezonen gehen wir in der Josefstadt einen wichtigen Schritt in Richtung zeitgemäßer Verkehrspolitik."
Verwendet werden dürfen die Zonen von Montag bis Freitag (werktags) von 7 bis 19 Uhr und Samstag (werktags) von 7 bis 13 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten gelten die üblichen Kurzparkregeln. Die ersten drei Ladezonen findest Du in der Josefstädter Straße – auf Höhe der Hausnummern 30, 57 und 65. Weitere Zonen sind bereits in Planung.