In Wien-Margareten steht die neue Bezirksführung zwar noch nicht offiziell im Amt, doch schon jetzt wird deutlich: Der designierte Bezirksvorsteher Michael Luxenberger (Grüne) und SPÖ-Mandatar Christoph Lipinski, sein künftiger Stellvertreter, setzen sehr unterschiedliche Akzente in der Verkehrspolitik. Der eine spricht über temporäres Anrainerparken, der andere bringt eine konkrete Änderung auf Schiene.
Wie Lipinski gegenüber "Heute" bestätigt, wird die Pendlerbuslinie B01 aus dem Burgenland ab Juli 2025 eine neue Route nehmen. Diese führt künftig nicht mehr durch die dicht bewohnten Gassen der Ramperstorffer-, Stolberg-, Spenger- und Zentagasse. Die Umleitung wurde in Gesprächen mit den Verkehrsbetrieben Burgenland vereinbart und soll die Lebensqualität der Anrainer deutlich verbessern.
Auslöser für die SPÖ-Reaktion war ein Interview Luxenbergers mit "Heute", in dem er sich offen für temporäres Anrainerparken zeigte – eine Kurskorrektur, die für Aufsehen sorgte. Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung hatte Luxenberger einen entsprechenden Antrag von SPÖ und ÖVP noch abgelehnt und das Konzept als veraltet bezeichnet.
Stattdessen favorisierte er Garagenlösungen – ein Ansatz, den die SPÖ kritisch sieht. "Nicht nur gibt es kaum freie Kapazitäten", heißt es, "auch die Kosten von rund 130 Euro im Monat sind für viele Menschen nicht stemmbar." Ob es künftig Garagenprojekte im Bezirk geben soll, ist bislang offen.
Trotz der Differenzen ist klar: Beide Seiten wollen den Verkehr im Bezirk entschärfen – wenn auch mit unterschiedlichen Mitteln. Während Luxenberger auf strukturelle Maßnahmen setzt, wie Garagen und alternative Parkmodelle, verfolgt Lipinski einen Zugang mit kurzfristig wirksamen Lösungen.
Die neue rot-grüne Führung in Margareten startet mit klaren Signalen. Wie gut die Zusammenarbeit in der Praxis funktioniert, wird sich zeigen. Die Debatte um Parkplätze und Verkehrsberuhigung dürfte jedenfalls weiter Fahrt aufnehmen.