Wiederwahl einstimmig

Ruck bleibt bis 2030 Boss der Wiener Wirtschaftskammer

Walter Ruck bleibt Präsident der WK Wien. Das Wirtschaftsparlament wählte ihn erneut – mit einem ehrgeizigen Plan für die nächsten fünf Jahre.
Christoph Weichsler
20.05.2025, 12:20
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Walter Ruck bleibt das Gesicht der Wiener Wirtschaftskammer. Am 20. Mai wurde der Bauunternehmer im Wirtschaftsparlament der WK Wien einstimmig als Präsident bestätigt. Seit 2014 steht Ruck an der Spitze der Interessenvertretung für rund 150.000 Betriebe. "Ich schätze diese Art der Zusammenarbeit sehr", betonte er in seiner Rede und lobte das parteiübergreifende Miteinander im Sinne der Wirtschaft.

Ruck erinnerte an das 175-jährige Bestehen der Kammer und betonte die Bedeutung der Selbstverwaltung. Politik dürfe dabei aber keine Parteipolitik sein: "Wir sind aufgerufen, dieses Recht mit Leben zu erfüllen", so der Präsident. Seine Mission: Die Kammer als Service-, Bildungs- und Interessenvertretung weiter zu stärken.

Zwei neue Schulen für Wien

Ein zentraler Punkt der neuen Amtszeit: Bildung. Die WK Wien ist laut Ruck der größte private Bildungsanbieter der Stadt – mit Verantwortung. Zwei neue Schulen sind geplant: Eine HTL mit Fokus auf Informationstechnologie sowie eine sogenannte Anerkannte Europäische Schule für internationale Familien. "Wien ist eine internationale Stadt – dem tragen wir Rechnung", sagte Ruck.

Vor allem im IT-Bereich sieht der Präsident Nachholbedarf. Die geplante HTL soll helfen, den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken. Die internationale Schule wiederum soll Wien als Wirtschaftsstandort für ausländische Firmen weiter attraktiver machen.

Service rund um die Uhr – in allen Sprachen

Auch beim Thema Service setzt Ruck auf einen Quantensprung. Sein Ziel: "365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich, in allen Sprachen". Alle Serviceleistungen der Kammer sollen künftig rund um die Uhr abrufbar sein. Möglich machen sollen das Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.

"Das ist kein einfaches Projekt", räumt Ruck ein – immerhin geht es um rund 250.000 Servicefälle im Jahr. Trotzdem will man sich der Herausforderung stellen, um die Mitgliedsbetriebe noch besser zu unterstützen.

Wien als Wirtschaftsmotor – mehr Freiheit für Betriebe

Wien ist laut Ruck nicht nur Österreichs stärkster Wirtschaftsraum – sondern dessen Motor. Ein Viertel der Wirtschaftsleistung wird innerhalb der Stadtgrenzen erwirtschaftet. Im Umland kommt ein weiteres Zehntel hinzu. "Was in Wien passiert, ist für ganz Österreich entscheidend", so Ruck.

Er fordert mehr Freiraum für Investitionen: "Ermöglichen, geschickt investieren, Raum zum Wirtschaften geben", nennt er als Rezept für die Zukunft. Schanigärten im Winter und private Großprojekte wie das neue Prater-Theater seien Beweise, was möglich sei, wenn man mutig vorangehe.

Figl gratuliert: "Verlässlicher Partner in Krisenzeiten"

Auch von der Wiener ÖVP kam Applaus für die Wiederwahl. Landespartei-Obmann Markus Figl gratulierte Walter Ruck herzlich zum einstimmigen Ergebnis. In wirtschaftlich fordernden Zeiten sei Ruck mit seiner klaren Haltung "ein wichtiger Anker für Wiens Wirtschaft". Er lobte Rucks Kurs für Unternehmertum, Leistungsbereitschaft und Standorttreue.

Figl betonte, wie wichtig eine starke Interessenvertretung gerade jetzt sei. "Wien braucht eine Wirtschaftskammer, die für die Betriebe kämpft – für Entlastung und für Investitionen", so der ÖVP-Politiker. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ruck und bezeichnete die Kammer als verlässlichen Partner für Wirtschaft und Politik.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 20.05.2025, 13:21, 20.05.2025, 12:20
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