Die Wiener ÖVP stellt sich neu auf. Nach dem historischen Einbruch bei der Wien-Wahl stehen tiefgreifende Veränderungen an. Der neue Landesgeschäftsführer Lorenz Mayer (29) übernimmt in einer schwierigen Phase – erste Maßnahmen betreffen die Struktur, nicht alle Jobs bleiben erhalten.
Mehr Effizienz, weniger Kosten: Die Parteizentrale wird verkleinert, Aufgaben neu verteilt. Mayer kündigt "viele Gespräche" an – auch mit jenen Mitarbeitern, von denen man sich trennen will. Möglichst fair und einvernehmlich, wie es aus Parteikreisen heißt – berichtet der "Kurier".
Auf "Heute"-Anfrage bestätigt ein ÖVP-Sprecher den eingeschlagenen Weg: "Was Lorenz Mayer bereits gesagt hat, ist jetzt mal der Weg, den wir gehen. Derzeit kann ich dazu keine Angaben machen, weil wir gerade mitten im strukturellen Prozess sind. Bitte noch um ein wenig Geduld, das wird noch ein paar Wochen dauern."
Demnach soll die inhaltliche Neuausrichtung erst im Herbst folgen – sobald das neue organisatorische Fundament steht.
Lorenz Mayer ist 29 Jahre alt, war bereits stellvertretender Geschäftsführer und gilt parteiintern als verbindlich und strukturiert. Neben seiner neuen Führungsrolle sitzt er nun auch im Gemeinderat und bleibt Bezirksobmann in Meidling.
Die Partei setzt große Hoffnungen in ihn – auch weil Mayer die Gräben innerhalb der Organisation überbrücken soll. Der Anspruch: eine moderne, städtisch anschlussfähige ÖVP, die langfristig wieder attraktiv für neue Wählerschichten wird.