Im November 2023 standen die Karten für Nikolaus Ebert (ÖVP) noch gut: Nach dem Rückzug der langjährigen Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) im September 2023 entbrannte ein parteiinterner Streit um ihre Nachfolge – aus dem Ebert damals als Sieger hervorging.
Eigentlich galt Bezirksparteichefin Johanna Sperker als Favoritin für den Posten, wurde sogar vom Bezirksparteivorstand als Nachfolgerin gewählt – auch mit dem Segen vom damaligen ÖVP-Landesparteichef Karl Mahrer. Doch die VP-Fraktion im Bezirk lehnte Sperker ab, schickte Ebert ins Rennen – "Heute" berichtete.
Doch nun hat sich das Blatt gewendet: Bei der Bezirksvertretungswahl verlor die ÖVP 16,2 Prozent und damit auch sieben Mandate im Bezirksparlament. Das hatte offenbar Konsequenzen für Ebert.
Wie das "Wiener Bezirksblatt" berichtet, wurde Ebert am Donnerstagabend in einer Sitzung des Bezirksparteivorstandes abgewählt. Mit 17 zu 13 Stimmen wurde Sperker als neue Bezirksvorsteherin nominiert. Ihr Vize soll Thomas Gerstbach werden.
In der kommenden Bezirksvertretungssitzung am 4. Juni soll Sperker offiziell als neue Bezirksvorsteherin angelobt werden. "Die gemäß den gesetzlichen Vorgaben erforderlichen Unterschriften wurden im Rahmen der darauffolgenden Klubsitzung eingeholt und an die zuständigen Behörden weitergeleitet", heißt es seitens der ÖVP.
"Wichtig ist, das verlorene Vertrauen der Hietzingerinnen und Hietzinger wieder zurückzugewinnen. Ich danke den Gremien der Hietzinger Volkspartei für die Nominierung. Gemeinsam möchten wir auch in Zukunft die hohe Lebensqualität im Bezirk erhalten, die Infrastruktur gezielt ausbauen und die Stärkung der einzelnen Grätzel, sowie Familien und Generationen in den Mittelpunkt stellen", meint Sperker zu "Heute".
Und ihr Vize, Thomas Gerstbach, ergänzt: "Ich freue mich auf die neue Aufgabe für alle Hietzingerinnen und Hietzinger, mit und füreinander, tägig zu sein. Der Name Gerstbach steht seit Jahrzehnten für verantwortungsvolle Bezirkspolitik. Gestalten wir gemeinsam unser Hietzing."