In Wien Favoriten folgt ein Ärgernis dem Nächsten. Begonnen hatte alles, als in der Landgutgasse rund 60 Parkplätze entfernt wurden, um einen baulich getrennten Zweirichtungsradweg zu bauen. Nach rund fünf Monaten war das Projekt beinahe fertig, bloß zwei Asphaltschichten fehlten noch. Doch eine undichte Gasleitung sorgte dafür, dass die Bohrmaschinen erneut zum Einsatz kamen – und alles wieder aufrissen.
Alles wird teurer, an allen Ecken und Enden muss gespart werden. Genau deswegen war die Verwunderung der Anrainer der Landgutstraße groß, als ein neuer Radweg zweimal aufgerissen und neu gemacht werden musste. Aber von vorne: Anfang des Jahres starteten die Bauarbeiten in der Straße in Wien Favoriten – eine Fahrspur und rund 60 Parkplätze sollten einem neuen Zweirichtungsradweg weichen.
"Die Arbeiten waren fast fertig, die vorletzte Asphaltschicht wurde gerade aufgetragen, da wurde eine undichte Gasleitung darunter festgestellt", erinnert sich ein Anrainer. Erneut hieß es also: Baustelle. An der Ecke Planetengasse /Landgutgasse wurde der neu gebaute Weg also aufgerissen. Dass die undichte Leitung nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt festgestellt wurde, wundert den 44-Jährigen. "Dann hätten die verschiedenen Arbeiter miteinander kommunizieren können, bevor sie alles fertig machen und dann wieder aufreißen. Wir alle müssen sparen, alles wird teurer. Jetzt möchte ich nur wissen, wie viel dieser ganze Spaß gekostet hat", ärgert er sich.
Drei Wochen nach den Bohrungen wegen der Gasleitung war endlich ein Ende in Sicht: "Vor circa zwei Wochen wurde dann die letzte Asphaltschicht aufgetragen, sowohl auf der Straße als auch auf dem neuen Fahrradweg". Erleichterung machte sich bei den Anrainern breit. Der zuvor nicht gekennzeichnete Radweg wurde nachts endlich als solcher markiert. "Am nächsten Morgen um 07:00 Uhr in der Früh wurde begonnen, die Ecke Planetengasse / Landgutgasse wieder aufzustemmen. Auch den am Vortag markierten Fahrradweg", ist der Favoritner außer sich. Die Kosten hierfür will er sich gar nicht erst ausrechnen. In der Nachbarschaft herrsche Konsens: Die Arbeiten an der Gasleitung hätten zu einem früheren Zeitpunkt der Baustelle kostensparender durchgeführt werden müssen. "Wir sind alle sauer", fasst der 44-Jährige zusammen.
EIne"Heute" Anfrage bei der MA28 Straßenverwaltung und Straßenbau blieb bisher unbeantwortet.