Kitz-Boss: "Laden die Queen zur Gondelübergabe ein"

35 Jahre musste Dave Ryding alt werden, um Ski-Geschichte zu schreiben. Als erster Brite seit Gordon Cleaver, der 1931 (!) die Hahnenkamm-Kombi gewann, fuhr der Slalom-Spezialist in der Gamsstadt auf Rang eins. Im Ski-Weltcup war es sogar ein Premieren-Erfolg für einen Läufer aus dem Königreich.

"Ich bin definitiv ein Spätentwickler", meinte Ryding nach dem großen Coup zu "Heute". "Am Anfang meiner FIS-Karriere fragte ich mich noch: 'Was zum Teufel machst du hier überhaupt?' Ich habe dann jeden Sommer überlegt, wie ich ein besserer Skifahrer werden kann. So habe ich die letzten 20 Jahre meines Lebens verbracht. Jetzt stehe ich am Podium ganz oben. Es ist so unfassbar."

Ryding wurde im Ziel von einem Dutzend britischer Fans lautstark beklatscht. Wie er seinen Triumph feiern würde, wusste er noch nicht. "Ich bin nicht als großer Party-Tiger bekannt, aber mit dem Team werde ich heute sicher anstoßen. Ich werde dann zwar in Schladming müde sein, aber das ist mir egal." Am Dienstag steht auf der Planai bekanntlich das Nightrace auf dem Programm.

Was der erste Weltcup-Sieg in seiner Heimat auslöst, bleibt abzuwarten. Der BBC-Reporterin, die im Zielraum des Ganslernhangs mitfieberte, standen die Tränen in den Augen. Ryding meint: "Ich hoffe, ich kann die junge Generation inspirieren." 

Fix ist: Ryding bekommt in wenigen Monaten eine eigene Gondel in Kitzbühel - so will es die Tradition. Michael Huber, der Präsident des lokalen Ski-Klubs, meinte mit einem Augenzwinkern: "Ich werde die Queen zur Übergabe einladen. Auf jeden Fall trage ich den 22. Jänner ab sofort als britischen Feiertag ein, an dem jedes Jahr ein englisches Bier getrunken wird."