Die Verbraucherzentrale Sachsen (Deutschland) zieht jetzt gegen die Baumarktkette Hornbach vor Gericht. Der Grund: irreführende Werbung beim Verkauf von Pflanzen, die als invasiv und schlecht für die Biodiversität gelten. Hornbach habe unter anderem Forsythien - du kennst sie vielleicht auch als Goldglöckchen - sowie Apfelrosen online als Naturschutz- und Vogelschutzhecken angeboten.
Die Sträucher wurden demnach als heimisch und ideal für Insekten und Vögel angepriesen, so die Verbraucherexperten in Leipzig. Tatsächlich sind drei der angebotenen Pflanzenarten laut den Experten "potenziell invasiv und können die Biodiversität bedrohen".
Weil sich die Baumarktkette laut der Verbraucherzentrale geweigert hätte, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben, geht die Sache jetzt vor Gericht.
Die Verbraucherschützer klagen den Baumarkt-Riesen wegen irreführender Werbung. Für die Kundschaft habe es keine ausreichenden Informationen gegeben, um eine vernünftige Kaufentscheidung zu treffen. "Das war aus unserer Sicht Greenwashing", sagt Beate Saupe, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. "Würden die Pflanzen als Ziergewächse verkauft werden, hätten wir kein Problem."
Bei einem Schnell-Check von "Heute" auf hornbach.at konnten, anders als offenbar in Deutschland, keine irreführenden Angaben zu Forsythien gefunden werden. Anwendungsgebiet der beliebten Strauchpflanze (Sorte "Goldrausch"), der ein "gelbes Blütenmeer" bescheinigt wird, sei "Dekoration". Apfelrosen sind im Online-Angebot für Österreich nicht zu finden. Eine Anfrage bei Hornbach Österreich blieb vorläufig unbeantwortet.
Die Apfelrose, die wie die Forsythie aus Ostasien stammt, verbreitet sich laut den Experten sehr schnell. Sie verdrängt heimische Pflanzenarten und trägt so zum Verlust der Artenvielfalt bei. Auch das Goldglöckchen ist schlecht für die Biodiversität: Es wird zwar von Insekten besucht, liefert aber weder Nektar noch Früchte.