Achtung, Allergiker: Die Blüte der invasiven Ambrosia-Pflanze - besser bekannt als Ragweed - erreicht in dieser Woche ihren ersten Höhepunkt. Besonders zur Wochenmitte hin droht heftiger Pollenflug. Denn mit Temperaturen über 30 Grad und Ostwind kommen zusätzliche Pollen aus Ungarn nach Österreich.
"Wir rechnen aktuell mit rund 100.000 Betroffenen in Österreich", sagt Maximilian Bastl vom Pollenservice der MedUni Wien zum ORF. Ragweed reize wie andere Pollen, könne aber auch Asthma und schwere Lungenprobleme verursachen. Besonders heikel: Die Reizwirkung wird durch Autoabgase sogar noch verstärkt.
Im Schnitt jeder zehnte Pollenallergiker reagiert auf Ragweed - Tendenz steigend. "Viele merken es erst, wenn die Pflanze in ihrer Nähe wächst", so Bastl. Der Experte warnt: Europaweit könnte sich die Zahl der Betroffenen bis 2050 verdoppeln.
Das robuste Unkraut gedeiht auch auf schlechten Böden - etwa an Straßenrändern, Bahndämmen oder Brachflächen. "Wird es vor der Samenbildung nicht samt Wurzel entfernt, breitet es sich dauerhaft aus", warnt Bastl. Besonders tückisch: Die Pollen am Straßenrand sind am aggressivsten, weil Schadstoffe die allergenen Proteine verstärken.
Der Höhepunkt der Blütezeit ist heuer Ende August. Für die aktuelle Woche rechnet der Pollenservice mit starker Belastung an heißen, windigen Tagen - vor allem am Nachmittag und Abend. Dann gilt: Wohnung lüften nur frühmorgens, Haare waschen vor dem Schlafengehen und idealerweise FFP2-Maske tragen.
Ragweed stammt ursprünglich aus Nordamerika, kam aber nach dem Zweiten Weltkrieg mit Hilfslieferungen nach Ungarn. Von dort breitete es sich über die pannonische Tiefebene nach Zentraleuropa aus. In Österreich sind besonders das Burgenland, die Südoststeiermark und Teile Niederösterreichs betroffen.
Ein kleiner Trost: Heuer dürfte die Saison im Durchschnitt liegen. Wegen Trockenheit im Frühsommer keimte weniger Ragweed als etwa 2024 - da wurde die zweitstärkste Belastung in 50 Jahren gemessen.
Klimawandel macht Ambrosia noch gefährlicher
Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) ist längst kein exotischer Gast mehr - sondern eine invasive Plage, die durch den Klimawandel zusätzlich Aufwind bekommt. Die Pflanzen, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, breiten sich zunehmend in Europa - auch in Österreich - aus und verschärfen Allergieprobleme drastisch.