In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) regiert eigentlich die Sonne - doch inzwischen sorgt ausgerechnet Regen für die größten Sorgen. Nach den rekordverdächtigen Überschwemmungen im Frühjahr 2024, als in Dubai binnen 24 Stunden mehr Niederschlag fiel als sonst im ganzen Jahr, rüsten die Behörden massiv auf.
Rund 7 Milliarden Euro fließen in ein neues Entwässerungssystem, das größte Regenwasserprojekt des Nahen Ostens. Damit soll die Kapazität der Entlastung um das Siebenfache steigen.
Der Hintergrund: Am 16. April 2024 prasselten 142 Millimeter Regen auf die Stadt nieder, Straßen standen meterhoch unter Wasser, der Flughafen musste zeitweise den Betrieb einstellen.
Brisant: Gleichzeitig betreibt das Land am Persischen Golf weiter seine Wolkenimpfung, also die künstliche Erzeugung von Regen. Experten warnen, dass dies plötzliche Unwetter künftig noch verschärfen könnte - in einer Region, die auf solche Wassermassen nicht vorbereitet ist.
Die VAE, eine Föderation aus sieben Scheichtümern mit mehr als 10 Millionen Einwohnern, zählen zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Trinkwasser wird vor allem durch Meerwasserentsalzung und Recycling gewonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist dennoch einer der höchsten weltweit.
Nun verschärft der globale Klimawandel die Lage zusätzlich: Niederschlagsmuster verändern sich, Extremwetter wird häufiger - sogar im Wüstenstaat Dubai.
Für die Emirate bedeutet das eine doppelte Herausforderung: Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsboom und Mega-Bauten einerseits - Schutz vor Überflutung und Wassersicherheit andererseits. Dubai setzt dabei auf Technik, von Wolken-Manipulationen bis hin zu modernster Kanalisation.
Ob die Rechnung aufgeht, entscheidet am Ende nicht nur der Wüstenhimmel - sondern auch, ob Milliarden-Investitionen wirklich mehr Sicherheit bringen.