Heute (7. September) verwandelt sich der Himmel über Österreich in ein kosmisches Theater: Eine totale Mondfinsternis taucht den Erdtrabanten in ein leuchtend rotes Licht. Der "Blutmond" ist in allen Bundesländern sichtbar - ein mystisches Schauspiel, das dich garantiert in den Bann zieht.
Schon im Mittelalter löste der "Blutmond" Ehrfurcht und Angst aus. Viele deuteten ihn als warnendes Zeichen Gottes, ein Fingerzeig, dass sich die Menschen bessern sollten. In der modernen Esoterik wird er dagegen als positives Omen gesehen: Ihm wird eine ganz besondere Energie zugeschrieben.
Los geht es bereits am späten Nachmittag, wenn der Mond in den Erdschatten wandert. Richtig spannend wird es nach Mondaufgang gegen 19:20 Uhr*: Nur wenige Minuten später, um 19:31 Uhr, beginnt die totale Verdunkelung.
Den Höhepunkt erreicht das Schauspiel um 20:11 Uhr, wenn der Blutmond tiefrot über dem Horizont hängt. Um 20:52 Uhr endet die Totalität, und knapp zwei Stunden später verschwindet auch der letzte Schatten.
Für die Beobachtung des "Blutmonds" brauchst du kein spezielles Equipment. Ein Platz mit freier Sicht nach Osten reicht völlig aus - nur Bäume oder Gebäude könnten die Sicht versperren.
Mit Fernglas oder Teleskop wirken die rötlichen Details allerdings noch eindrucksvoller und lassen den Mond fast zum Greifen nah erscheinen.
Ein astronomischer Bonus macht die Finsternis noch spannender: Gegen 20.30 Uhr - kurz vor Ende der Totalität - zeigt sich im Osten, etwas unterhalb des Mondes, der Planet Saturn. Er ist leicht zu erkennen, da er deutlich heller strahlt als die umliegenden Sterne.
Wer ein Teleskop bereithält, vielleicht ohnehin schon für die Mondfinsternis, kann einen besonderen Blick wagen: Dann werden die berühmten Ringe des Saturn sichtbar - ein Anblick, der jedes Mal aufs Neue fasziniert.
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Ein Stück links oberhalb von Mond und Saturn erhebt sich das Sternbild Pegasus mit seinem markanten Quadrat, das als "Herbstviereck" bekannt ist. Es gilt als Vorbote, dass am Himmel nun langsam der Herbst Einzug hält.
Richtet man den Blick weiter nach rechts, entdeckt man entlang des Horizonts die Tierkreiszeichen Wassermann, Steinbock und Schütze. Im Schützen liegt das Zentrum unserer Milchstraße, rund 27.000 Lichtjahre entfernt. Hoch oben im Zenit thront zudem das Sternbild Schwan, dessen heller Leitstern Deneb leicht auszumachen ist.
Der Schwan bildet ein auffälliges Kreuz am Himmel, durch das sich das silbrig leuchtende Band der Milchstraße zieht - allerdings nur dort sichtbar, wo der Nachthimmel dunkel genug ist.
Mit etwas Glück entdeckst du sogar die Andromedagalaxie - unsere Nachbarin im All. Ihr schwacher, nebliger Fleck liegt im Sternbild Andromeda, direkt neben Pegasus. Schau nach Cassiopeia, dem markanten "Himmels-W": Einer der Zacken zeigt fast genau auf sie. Das Licht, das du dann siehst, war unglaubliche 2,5 Millionen Jahre unterwegs.
Wer den Blutmond heute übrigens verpasst, muss sich lange gedulden - erst im Dezember 2029 gibt es eine ähnlich günstige Gelegenheit.
* Alle Zeiten beziehen sich auf Ortszeit in Wien (MESZ) laut timeanddate.de
