Kosmisches Phänomen am Sonntag

"Blutmond" am Himmel – böses Omen oder Kraftquelle?

Am Sonntag geht der Vollmond über Österreich blutrot auf. Um das spektakuläre Himmelschauspiel ranken sich Mythen und Lebensratschläge.
Bernd Watzka
06.09.2025, 19:25
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Am Abend des 7. September werden so viele Menschen zum Mond schauen wie schon lange nicht mehr. Schließlich steht eine totale Mondfinsternis bevor - und dieser "Blutmond" ist ein seltener und äußerst spannender Anblick: Der Erdschatten bedeckt dabei den Mond komplett - und taucht ihn in eine dramatische Rotfärbung.

Mond erscheint blutrot

Das Besondere diesmal: Der Mond geht bereits während der sogenannten Totalität auf. Das heißt, dass er schon beim Erscheinen am östlichen Horizont blutrot gefärbt ist. Dieser seltene Anblick wird in ganz Österreich zu sehen sein - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Naturkatastrophen und Kriege

Wenn sich der Mond tiefrot am Himmel zeigt, geraten nicht nur Astronomen ins Staunen - auch Mythen und Legenden ranken sich um den "Blutmond". Schon in der Antike galt er als Vorzeichen für Unheil. Völker sahen in der roten Färbung Kriegsgefahren, Hungersnöte oder Naturkatastrophen.

Im Mittelalter deuteten viele Gläubige den "Blutmond" als warnendes Zeichen Gottes - ein göttlicher Fingerzeig, dass sich die Menschen bessern sollten.

Ein seltener Anblick: Der "Blutmond" am Himmel über Österreich.
Bild: EPA (Archivbild)

Moment für positive Veränderung

In der Esoterik wird dem "Blutmond" eine besondere Energie zugeschrieben. Sein Erscheinen sei demnach ein idealer Moment für persönlichen Wandel. Alte Muster sollen losgelassen, neue Wege beschritten werden. Rituale, die persönliche Veränderung oder spirituelles Wachstum fördern, werden empfohlen. Wissenschaftliche Grundlage gibt es für diese Ratschläge freilich keine.

Je nach Standort geht der blutrote Vollmond in Österreich am 7. September zu unterschiedlichen Zeiten auf – in Wien um etwa 19.30 Uhr. Von da an leuchtet der "Blutmond" gut eine Stunde lang am Himmel, bis der Erdschatten ihn langsam wieder freigibt. Die partielle Phase dauert dann bis knapp vor 22 Uhr.

Mond-Beobachtung mit Fernglas

Für die Beobachtung des "Blutmonds" braucht es kein spezielles Equipment. Ein Platz mit freier Sicht nach Osten reicht aus - nur Bäume oder Gebäude können die Sicht auf das Himmelspektakel versperren. Mit Fernglas oder Teleskop lassen sich die rötlichen Details des Mondes noch eindrucksvoller bestaunen.

Achtung, Hobby-Astronomen: Wer das Schauspiel verpasst, muss Geduld haben - die nächste totale Mondfinsternis dieser Art wird erst 2029 wieder am Himmel erscheinen.

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