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Klima-Aktivisten ketten sich fest und kapern Bagger

In der Wiener Donaustadt löst die Polizei gerade das Klimacamp auf. Doch die Aktivisten scheinen sich zu wehren. 

Maxim Zdziarski
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    Riesiger Polizei-Einsatz in der Wiener Donaustadt
    Riesiger Polizei-Einsatz in der Wiener Donaustadt
    Denise Auer

    Wie "Heute" bereits berichtete, ist seit Dienstagmorgen ein riesiger Polizeieinsatz in der Wiener Donaustadt im Gange. Das Kllimacamp der Laubautunnel- und stadtstraßen-Gegner wird behördlich aufgelöst. Den dortigen Klimaaktivisten sei bereits am 9. Dezember der Bescheid über die behördliche Auflösung übermittelt worden. "Die Stadt Wien als Eigentümerin ersuchte nun um Räumung des Baugrunds", so die Polizei.

    Die Beamten setzten den Aktivisten kurz nach 8 Uhr eine Frist, das Gelände freiwillig zu verlassen. Doch die 12 Personen schalteten auf Stur. Sie wehren sich gegen den Polizeieinsatz, wie "Heute"-Reporter Paul Resetarits berichtet. "Die Leute klettern auf Bäume und besetzen Bagger. Die Lage wird zunehmend energischer. Sie schreien Parolen und ketten sich zum Teil auch fest", so Resetarits. Die Polizei hingegen verhalte sich ruhig. "Heute"-Infos zufolge soll es bereits zu einigen Festnahmen gekommen sein.

    Laut Wiener Polizei dürften es jetzt mehrere Leute sein. "Man versucht Baumaschinen an der Zufahrt zu verhindern. Ein Bagger ist derzeit besetzt. Es hat mittlerweile auch schon Festnahmen gegeben, allerdings im Verwaltungsbereich. Einige Personen wurden nach dem Versammlungsgesetz angezeigt. Es kam es zu mehrfachen Identitätsfeststellungen", so Polizeisprecher Markus Dittrich im "Heute"-Gespräch. 

    Polizei-Sprecher Markus Dittrich bestätigt weiter: "Wir haben genug Polizisten im Einsatz, um das großräumige Gebiet abzusichern und zu verhindern, dass weitere Aktivisten ins Camp kommen. Sind in enger Abstimmung mit der Stadt Wien und haben auch Beamte von der Wega im Einsatz für den Fall, dass Ankettungen gelöst werden müssen.

    Grüne und FPÖ vor Ort

    Lena Schilling, Sprecherin vom Jugendrat, zu "Heute"-Redakteurin Verena Richter vor Ort: "So sieht also die friedliche Lösung der Stadt Wien aus. Ich weiß nicht, wie es mit der Besetzung weitergehen wird, aber unseren Protest halten wir aufrecht. Die Räumung wird ein Nachspiel haben."

    Vor Ort haben sich Peter Kraus, David Ellensohn, Judith Pühringer und Huem Otero von den Grünen eingefunden. "Es ist schade, dass die Stadt sich nicht kompromissbereit zeigt. Bürgermeister Ludwig sich keinen Millimeter bewegt und jetzt Bagger auffahren lässt. Wir sind als parlamentarische Beobachter hier, doch die Polizei scheint die Räumung sehr deeskalierend und ruhig durchzuführen", so Peter Kraus, Klima-Stadtrat der Grünen.

    Auch Toni Mahdalik (FPÖ) hat sich mit dem Rad auf den Weg zum Camp gemacht: "Die Räumung passiert viel zu spät. Mit der Besetzung wird eine Verkehrsentlastung für den Bezirk verhindert. Ich bin dafür, dass von Green Peach, Global 2000 und auch von den Grünen ein Teil des Schadens für den verzögerten Bau eingeklagt wird."

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