Politik

Klima-Demonstranten lehnen Award ab

Das 4Gamechangers-Festival wurde mit einer großen Award-Show beendet. Dabei kam zu gleich mehreren Überraschungen.

Heute Redaktion
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Alle Jahre endet das 4Gamechangers-Festival mit einer Preisverleihung. Dabei werden Personen und Organisationen ausgezeichnet, die – wie der Name des Awards vermuten lässt – das "Spiel ändern".

RAF Camora überrascht mit Anwesenheit

So überreichte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den "4Startup"-Award an das Startup Instahelp. Im Vorfeld der Show kritisierte der Rapper Kid Pex den Auftritt von Kurz und gab bekannt, dass er seinen Auftritt absagen wird.

Der "4Music"-Award wurde an den Rapper RAF Camora verliehen. Lange Zeit war nicht klar, ob der Musiker überhaupt erscheinen wird, da er nicht wirklich ein großer Fan von der heimischen Medienlandschaft ist. Nach einer Laudatio durch die Festival-Co-Founderin Nina Kaiser kam er aber doch auf die Bühne und bedankte sich dafür, dass er das "Game changen durfte" indem er die österreichischen Charts zu einer Regeländerung zwang.

Er bedankte sich auch bei Arabella Kiesbauer, die an dem Abend die Moderation übernahm: "Du hast meine Jugend geprägt". Sie erwiderte sofort mit einem kleinen Seitenhieb gegen Ö3 und meinte, dass sie sich freue, dass es auch Musik gibt, die nicht aus Heiligenstadt aus groß gemacht werden muss.

"Das ist kein Spiel!"

Aufregung gab es schließlich bei der Verleihung des letzten Preises, dem "4Gamechangers of the Year"-Award. Der ging an die Bewegung "Fridays for future". Oder hätte an sie gehen sollen. Denn die Jugendlichen entschieden sich dafür, die Auszeichnung nicht entgegen zu nehmen.

Den Grund lieferte die Gruppe in ihrer fesselnden Rede: "Was bedeutet das? Das Spiel zu ändern? Welches Spiel ist damit gemeint? Hört sich das Massensterben von Tier- und Pflanzenarten und die Zerstörung von Ökosystemen nach einem Spiel an? Sind Hitzewellen, Dürre, Überschwemmungen, Lawinen, Schneechaos und Stürme - hier bei uns in Österreich - ein Spiel? Hören sich Millionen Hitzetote und Klimaflüchtlinge nach einem Spiel an? Unsere Zukunft ist kein Spiel! Unser Überleben auf diesem Planeten ist kein Spiel!"

Preis blieb bei Van der Bellen

Auf der Bühne erklärte man zudem, dass man bereits vor 30 Jahren hätte handeln müssen. Nun gebe es noch eine letzte Chance, um das Ruder herumzureißen. Dabei sprach man gezielt die Unternehmen, Konzerne und Politiker an, die an dem Abend zahlreich im Publikum saßen: "Es liegt nun an euch zu Handeln. Denn wir wollen kein Spiel verändern - wir wollen wieder eine Zukunft auf diesen Planeten Erde haben. Wir geben diesen Preis deshalb zurück an die Unternehmen, die hinter diesem stehen, als Erinnerung daran, dass dieser Wandel noch nicht vollzogen ist."

Stellvertretend nahm Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Preis entgegen und fügte hinzu: "Diese Leute erinnern uns daran, dass wir keine Zeit haben. Diese Leute wissen, wofür sie kämpfen und dass wir nicht mehr viel Zeit haben." (slo)