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Klima-Kleber machten Werbung an Polizeischule 

Klima-Kleber der "Letzten Generation" hielten an der Polizeihochschule Baden-Württemberg einen Vortrag über ihre Aktionen. Nun diskutiert der Landtag.  

Heute Redaktion
Bei der Veranstaltung durften die Klima-Kleber eine Sitzblockade nachspielen. 
Bei der Veranstaltung durften die Klima-Kleber eine Sitzblockade nachspielen. 
Nele Fischer / SZ-Photo / picturedesk.com

Unter dem Titel "Teil der letzten Generation" hielten die Aktivistinnen Kristina Geyer, Noemi Mundhaas (28) und Afra Porsche (25) einen Vortrag in der Sporthalle der Polizeihochschule Baden-Württemberg (HfPolBW) in Villingen-Schwenningen.

"Die drei Referentinnen als Teil der ,Letzten Generation‘, stellen im Rahmen eines Studium Generale ihre persönlichen Beweggründe, ihre Ziele, die Maßnahmen/Aktionen sowie die weiteren Entwicklungen der Bewegung dar“, hieß es in der Einladung an die Polizeistudenten.

Sitzblockade vor Polizeischülern 

Die Klima-Kleber durften bei der Veranstaltung vor rund 850 Polizeischülern sogar eine Sitzblockade simulieren. Dabei soll die Aktivistin Kristina Geyer geweint haben. Anschließend sollen die Polizeischüler kritische Fragen gestellt haben, am Ende des Vortrags gab es aber dennoch lauten Applaus, wie die "Bild" berichtet.

Heftige Kritik im Landtag

Nun erfuhren die Parteien AfD und FDP von der Veranstaltung, die bereits am 16. Mai stattgefunden hat, und stellten eine Anfrage im Landtag. Der Vortrag sorgt für Aufregung, da nicht nur die "Letzte Generation" allgemein, sondern besonders die drei Aktivistinnen dafür bekannt sind, bewusst das Gesetz zu brechen. Besonders die Aktivistin Afra Porsche musste in letzter Zeit öfter von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie sich auf Straßen festgeklebt hatte.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) rechtfertigt den umstrittenen Vortrag so: „Um eine bestmögliche Vorbereitung angehender Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten für ihre spätere berufliche Tätigkeit zu gewährleisten, muss sich die HfPolBW auch nach eigener Darstellung fächer- und fakultätsübergreifend mit der Thematik auseinandersetzen.“

„Kein Verständnis für diesen Vorgang"

FDP-Abgeordnete Julia Goll äußert sich der „Bild" gegenüber verärgert über den Vortrag: „An der Hochschule müssen natürlich Themen behandelt werden, die den polizeilichen Realitäten vor Ort entsprechen. Die Art und Weise, wie hier die Letzte Generation für Vorträge eingeladen wurde, erscheint mir aber dubios und ist für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar.“

Ebenso ärgert sich der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gundram Lottmann: „Wir haben kein Verständnis für diesen Vorgang. Wer wie die ,Letzte Generation‘ zu Straftaten aufruft, darf keine Plattform an der Polizei-Hochschule bekommen.“ Ein Sprecher der Polizeihochschule verteidigt die Aktion damit, dass es sich dabei um eine begleitete, reflektierte und professionelle Auseinandersetzung mit diesem aktuellen Thema im Rahmen der Hochschullehre gehandelt habe. 

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