Kein gutes Omen für die drei Wien-Konzerte von US-Popstar Taylor Swift: Fünf Mitglieder der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" hielten am Freitag vor einem Konzert in Polen Autos an, die aus ihrer Sicht zum Umfeld der Sängerin gehörten. Die Proteste spielten sich direkt vor dem Warschauer Nationalstadion ab.
"Die Reichen leben auf unsere Kosten" und "die Ultrareichen bringen uns um" stand auf Transparenten der Klimaaktivisten, die wie Fans von Swift mit Cowboyhüten und Freundschaftsbändern ausgestattet waren. Sie wurden schließlich von der Polizei umstellt und festgenommen.
"Zehntausende erleben die Ankunft von Taylor Swift in Polen. Hunderttausende werden sterben wegen der ungezügelten Prasserei des reichsten 1 Prozent, unter ihnen Taylor Swift", erklärten die Aktivisten im Online-Netzwerk Instagram.
Swift sei "das Symbol für die Loslösung der Reichen" von der tatsächlichen Umweltsituation, besonders weil sie ihren Privatjet nutze, erklärte die Gruppe auf Instagram. "Es kann keinen Feminismus ohne Taten zum Schutz vor dem Klimakollaps geben", hieß es weiter.
Tatsächlich zählt Swift zu jenen Celebritys mit den schlimmsten CO2-Emissionen durch Privatjetflüge. Laut der Nachhaltigkeitsagentur Yard soll Swift pro Jahr für bis zu 8.300 Tonnen Kohlenstoffemissionen verantwortlich sein. "1.200 Mal mehr als die jährlichen Gesamt-Emissionen eines durchschnittlichen Menschen", so Yard.
Hinter Taylor Swift rangierten in der Studie (2022) der Boxer Floyd Mayweather (7.100 Tonnen CO2) und Jay-Z mit 7.000 Tonnen. Auch Kim Kardashian, Steven Spielberg und Oprah Winfrey befanden sich in den Top-10 der schlimmsten Privatjet-Klimasünder.
Swift hält sich im Rahmen ihrer Welttournee zu insgesamt drei Konzerten in Warschau auf. Von 8. bis 10. August wird sie in Wien im Ernst-Happel-Stadion vor insgesamt rund 170.000 Fans auftreten. Anfragen von "Heute" zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei den Wien-Konzerten wiesen die Veranstalter zurück: "Kein Kommentar".