"Winter nicht da"

Klimawandel extrem – Firma bleibt auf ihrer Ware sitzen

Die Klimakrise schreitet unerbittlich voran. Den viel zu warmen Winter spürt jetzt ein Unternehmen besonders: Die Salinen bleiben auf Vorräten sitzen.
Oberösterreich Heute
02.01.2025, 03:00

Wegen der steigenden Temperaturen selbst in der kalten Jahreszeit sieht man etwa Wien nun immer seltener verschneit. In den kommenden Jahren soll sich dieser Trend noch verstärken.

Die fortschreitende Entwicklung macht auch der Salinen Austria AG mit Sitz in Ebensee einen Strich durch die Rechnung. Denn sie ist vor allem für eines bekannt: Salz. Es landet nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch auf den Straßen. Dort passiert das aber in deutlich geringerem Umfang als früher.

In den Zahlen der Firma schlug sich das schon im vergangenen Winter nieder: Dieser sei "mittelprächtig" gewesen, wird Vorstand Peter Untersperger von den "Oberösterreichischen Nachrichten" zitiert. "De facto war er Mitte Februar vorbei. Wir sind deutlich unter den 300.000 Tonnen Salz geblieben."

Viertel des Umsatzes

Streusalz ist für rund ein Viertel des Umsatzes der Salinen verantwortlich. Er lag im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 30. Juni) für den Konzern bei rund 190 Millionen Euro.

Wie schaut die Situation in der laufenden Saison aus? "Naja, der Winter ist nicht da", sagt Untersperger. Die Lager der Asfinag und der Straßenmeistereien seien voll, es werde nichts nachbestellt. Vor einem Jahr habe es zu diesem Zeitpunkt schon drei Wochen mit Schnee gegeben.

"Das stimmt uns in diesem Bereich nicht positiv, obwohl wir grundsätzlich optimistisch in das neue Jahr gehen", so der Salinen-Chef. Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres seien gut verlaufen.

Die Energiepreise setzen dem Unternehmen – laut dem Manager einer der Top-fünf-Verbraucher in Oberösterreich – "massiv" zu: "Hier herrscht tatsächlich dringender Handlungsbedarf." Die neue Regierung müsse etwas tun, es gehe um Millionenbeträge.

„Wir produzieren deutlich teurer als etwa in Deutschland – und das bei einer Exportquote von 60 Prozent.“
Peter UnterspergerSalinen-Vorstand

Durch die Bürokratie und die hohen Personalkosten sei man im Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Untersperger: "Wir produzieren deutlich teurer als etwa in Deutschland – und das bei einer Exportquote von 60 Prozent."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.01.2025, 14:52, 02.01.2025, 03:00
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