Life

Klimawandel macht Flugreisen teurer

Heute Redaktion
Teilen

Angesichts der neuen Studie müssen sich Fluggäste fest anschnallen. Demnach könnten die Häufigkeit und Stärke der Turbulenzen beim Fliegen aufgrund des Klimawandels erheblich zunehmen. Außerdem müssten bestehende Flugrouten womöglich über den Haufen geworfen werden.

Angesichts der neuen Studie müssen sich Fluggäste fest anschnallen. Demnach könnten die Häufigkeit und Stärke der Turbulenzen beim Fliegen aufgrund des Klimawandels erheblich zunehmen. Außerdem müssten bestehende Flugrouten womöglich über den Haufen geworfen werden, was das Fliegen teurer machen könnte.

Das Flugzeug ruckelt, der Sitz wackelt, die Anschnallzeichen leuchten auf. Turbulenzen bei Flügen sind nicht nur für Menschen mit Flugangst eine lästige Begleiterscheinung. Die schlechte Nachricht: Probleme könnten aufgrund des Klimawandels künftig häufiger vorkommen und heftiger ausfallen. Das berichten britische Forscher im Fachjournal "Nature Climate Change" (online) vom Montag.

"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Klimawandel Mitte dieses Jahrhunderts zu holprigeren Transatlantik-Flügen führen wird", schreiben die Forscher Paul Williams und Manoj Joshi. Die Forscher beziehen sich dabei in erster Linie auf sogenannte "Clear-Air"-Turbulenzen, zu denen es auch bei wolkenfreiem Himmel kommt. Im Gegensatz zu Turbulenzen im Umfeld von heftigen Gewittern können diese kaum vorhergesagt werden.

Ursache sind gegensätzliche Windströmungen, durch die selbst große Flugzeuge ruckartig nach oben oder unten gerissen werden können. Deshalb werden die "Clear-Air"-Turbulenzen landläufig auch als Luftlöcher bezeichnet. Vor allem deshalb ist es wichtig, sich auf Flügen anzuschnallen.

Schockierende Prognosen

Bei ihrer Analyse beschränken sich die Forscher auf die Flugzone über der nördlichen Hälfte des Nordatlantiks in den Wintermonaten von Dezember bis Februar. Mithilfe von Klima-Modellsimulationen berechnen sie, dass Turbulenzen dort in etwa 40 Jahren um 40 bis 170 Prozent häufiger auftreten könnten. Außerdem könnten sie um 10 bis 40 Prozent heftiger ausfallen.

"Diese konkreten Aussagen hat meines Wissens noch niemand so getroffen", sagte der Meteorologe Thomas Gerz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt . "Die Annahmen, die die Forscher treffen, sind nachvollziehbar."

Fluglinien wären zu Umwegen gezwungen

Sollten die "Clear-Air"-Turbulenzen über dem Nordatlantik künftig wie berechnet häufiger vorkommen, könnte das nach Angaben der Forscher spürbare Auswirkungen auf den Luftverkehr haben: So müssten Piloten die entsprechenden Gebiete umfliegen, um die Wahrscheinlichkeit von Turbulenzen zu verringern. Dadurch würde der Treibstoffverbrauch ansteigen und die Flugreisen könnten länger dauern, wie die Wissenschafter schreiben. Das würde die Ticketpreise in die Höhe treiben.