"Die Ärmsten unter uns sind mit den härtesten Folgen konfrontiert", so das UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) vor der Weltklimakonferenz COP30 (10. bis 21. November in Brasilien). Daher müsse dringend aufgezeigt werden, wie eng Klimaschutz und der Kampf gegen Armut zusammenhängen.
Laut neuer UNDP-Studie sind 887 Millionen arme Menschen mindestens einem der vier großen Klima-Risiken direkt ausgesetzt. Im Detail: 608 Millionen leiden unter extremer Hitze, 577 Millionen unter Umweltverschmutzung, 465 Millionen unter Überschwemmungen und 207 Millionen unter Dürren.
Millionen Menschen erleben auch "Kombinationen" von Klimakrisen: 651 Millionen ärmere Menschen weltweit sind mindestens zwei dieser tödlichen Klima-Risiken ausgesetzt, 309 Millionen müssen mit drei oder vier Klimarisiken leben. Besonders dramatisch: Elf Millionen arme Menschen haben innerhalb eines einzigen Jahres bereits alle vier Risiken erlebt, so die Studie.
Insgesamt leben 1,1 Milliarden Menschen - also rund 18 Prozent der 6,3 Milliarden Einwohner in 109 untersuchten Ländern - in "akuter" Armut. Für die Studie wurden Faktoren wie Kindersterblichkeit, Zugang zu Wohnraum, sanitäre Einrichtungen, Strom und Bildung herangezogen. Besonders erschütternd: Die Hälfte der Betroffenen sind Minderjährige.
Vor allem Subsahara-Afrika und Südasien sind laut Studie von dieser Armut betroffen. Beide Regionen sind zusätzlich extrem anfällig für die Folgen des Klimawandels. "Arme Haushalte sind besonders anfällig für Klimaschocks, da viele von ihnen von hochgradig gefährdeten Sektoren wie der Landwirtschaft abhängig sind", heißt es im Bericht.