Die Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich immer weiter zu. Montagmittag telefonierte Bundeskanzler Karl Nehammer mit Vitali Klitschko, dem Bürgermeister der umkämpften ukrainischen Hauptstadt Kiew. "Es geht ihm gut, aber die Situation in Kiew ist dramatisch", so der ÖVP-Chef.
"Der Bürgermeister hat mir berichtet, dass nunmehr zum Teil auch Wohnhäuser unter Raketenbeschuss liegen. Die ukrainische Armee und die Bevölkerung seien fest entschlossen, ihre Hauptstadt gegen russischen Truppenverbände zu verteidigen, der Ring russischer Kampfverbände rund um Kiew sei auch noch nicht vollständig geschlossen."
Klitschko hat laut Nehammer auch von schweren Verlusten der russischen Armee berichtet. Schon mehr als 2.000 russische Soldaten sollen im Kampf um Kiew bereits gefallen sein. Ebenso sei inzwischen aber auch die Kiewer Zivilbevölkerung massiv von Angriffen betroffen.
Der Kiew-Bürgermeister steht nach eigenen Angaben Tag und Nacht im Einsatz, um die Hauptstadt zu verteidigen und vor einer Einnahme durch die russischen Streitkräfte zu schützen. Problematisch ist nach übereinstimmenden Berichten für Kiew die inzwischen schlechte Versorgungslage mit Lebensmitteln und Medikamenten.
"Ich habe Bürgermeister Klitschko zugesichert, dass Österreich in der humanitären Hilfe alles unternehmen wird, um der ukrainischen Bevölkerung zu helfen. Erst heute haben wir umfangreiche Hilfslieferungen, darunter Helme und Schutzwesten für zivile Einsatzkräfte, beschlossen", so Nehammer.