Wien

Körpernaher Einsatz für Josefstädter Anrainerparkplätze

Fehlende Zusatztafeln machten die 700 Anrainerparkplätze in der Josefstadt illegal. Der neue Bezirkschef änderte das und legt dafür selbst Hand an.

Louis Kraft
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    Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne) und Josefstadts SPÖ-Klubchef Heinz Vettermann montierten am Montag die erste Zusatztafel für die Anrainerparkplätze selbst.
    Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne) und Josefstadts SPÖ-Klubchef Heinz Vettermann montierten am Montag die erste Zusatztafel für die Anrainerparkplätze selbst.
    Helmut Graf

    Auftakt zur "Legalisierung" der rund 700 Anrainer-Stellplätze in der Josefstadt. Heute, Montag, wurden die ersten der bisher fehlenden Zusatztafeln montiert. Dabei legte auch der neue Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne) gerne Hand an. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPÖ-Josefstadt Heinz Vettermann war er in der Schönborngasse bei der Montage der ersten Tafeln dabei. "Mit dieser längst überfälligen Legalisierung sorgen wir beim Parken mit rund 700 neu beschilderten Stellplätzen endlich für Rechtssicherheit und Klarheit für die Bezirksbewohnerinnen und Bewohner", erklärt Fabisch.

    Mit der Montage geht in der Josefstadt der lange Streit um die Gültigkeit der Anrainerparkplätze zu Ende. Wie berichtet, zweifelten die frühere Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) und ihr Kollege aus der Innenstadt, Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) lange die Rechtmäßigkeit der temporären Öffnung der Anrainerparkplätze für Wirtschaftstreibende an. Während Figl nachgab und die nötigen Zusatztafeln beauftragte, blieb Mickel-Göttfert stur. Bewegung in die Sache brachte die Wien-Wahl am 11. Oktober 2020. Dabei wurden die Grünen erster, Mickel-Göttfert musste die Stelle an der Spitze des Bezirks an Martin Fabisch abtreten. Der fackelte nicht lange und beauftragte die Aufstellung der Zusatztafeln. Damit ist die Josefstadt der letzte Bezirk, in dem das Anrainerparken legalisiert wird.

    Anrainerparkplätze von 8 bis 16 Uhr für Wirtschaftstreibende oder Sozialdienste offen

    An Werktagen dürfen die mit dem Zusatz "lt. Amtsblatt Wien 41/2018" neu beschilderten Stellplätze von 8 bis 16 Uhr auch von Betrieben und von sozialen Diensten genutzt werden. "Es ist nicht einzusehen, warum diese Zonen nur in der Josefstadt nicht gelten sollen. Natürlich im Rahmen der geltenden Verordnung, die Handwerkern und Sozialdiensten erlaubt, untertags kurz zu parken. Viele Josefstädterinnen und Josefstädter sind froh, wenn der Installateur oder 'Essen auf Rädern' kommen kann", erklärt Vettermann.

    Einspurige Kraftfahrzeuge können weiterhin nicht in den Anwohner-Parkzonen abgestellt werden, da diese Fahrzeuge keine Kurzparkzonengebühr entrichten und daher auch kein Parkpickerl bekommen. Anrainer-Parkzonen sind gleichzeitig auch allgemeine Behindertenparkzone.

    Auch mit Blick auf den Bau des neuen Linienkreuzes U2/U5 sieht Fabisch einen großen Vorteil: "Die neu ausgeschilderten Stellplätze werden für eine spürbare Entlastung der Parksituation im Bereich der Baustelle sorgen", ist er sich sicher. Die 700 Stellplätze verteilen sich über den gesamten Bezirk sowie die Überlappungszonen der Bezirke Innere Stadt und Neubau. Die Montage der Schilder wird nach voraussichtlich zwei Wochen abgeschlossen sein.

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