Nach Vance-Besuch

Kommandeurin von US-Stützpunkt auf Grönland gefeuert

Die US-Kommandeurin auf Grönland soll sich vom Kurs des US-Präsidenten distanziert haben. Dies wurde von Washington offenbar nicht geduldet.
Newsdesk Heute
11.04.2025, 17:03
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Nach dem Besuch von US-Vizepräsident JD Vance auf Grönland ist die Kommandeurin des dortigen US-Militärstützpunktes gefeuert worden - weil sie sich vom Kurs von Präsident Donald Trump distanziert haben soll.

Die für den Stützpunkt Pituffik zuständigen US-Weltraumstreitkräfte erklärten am Donnerstagabend (Ortszeit), die Militärführung habe das "Vertrauen" in die Führungsfähigkeiten der Offizierin Susannah Meyers verloren. "Kommandeure müssen sich an die höchsten Verhaltensstandards halten, insbesondere darin, in Erfüllung ihrer Pflicht unparteiisch zu bleiben."

Meyers widersprach Vance

Medienberichten zufolge hatte Meyers sich im Anschluss an den Vance-Besuch von Äußerungen des Trump-Stellvertreters distanziert. Vance hatte den Nato-Verbündeten Dänemark bei seinem Besuch des Stützpunkts Pituffik Ende März scharf kritisiert: Dänemark habe "keine gute Arbeit für die Menschen in Grönland geleistet", zu wenig "in die Menschen in Grönland" und zu wenig in die "Sicherheitsarchitektur" investiert.

Nach Angaben der Website Military.com schrieb Meyers kurz nach dem Besuch des Vizepräsidenten eine E-Mail an alle Mitarbeiter des Stützpunktes. "Ich nehme nicht für mich in Anspruch, die derzeitige Politik zu verstehen, aber was ich weiß ist, dass die am Freitag von Vizepräsident Vance diskutierten Sorgen der US-Regierung nicht den Pituffik-Weltraumstützpunkt widerspiegeln", schrieb die Offizierin, die den Stützpunkt seit Juli 2024 leitete, demnach.

Dem Bericht zufolge ging es Meyers darum, Einheit zwischen den US-Armeeangehörigen und den Kanadiern, Dänen und Grönländern zu schaffen, die auf dem Stützpunkt arbeiten.

"Trumps Befehlen darf nicht widersprochen werden"

In der US-Armeeführung kam die E-Mail aber offenbar nicht gut an. Pentagon-Sprecher Sean Parnell schrieb im Kurzbotschaftendienst X, "Handlungen, die die Befehlskette oder die Agenda von Präsident Trump untergraben, werden vom Verteidigungsministerium nicht toleriert".

Trump hat wiederholt erklärt, Grönland unter US-Kontrolle bringen zu wollen. Der Republikaner führt dabei Gründe der nationalen und "internationalen Sicherheit" an.

Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab. Auf der größten Insel der Welt leben rund 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik noch immer die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.

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