Wirtschaft

"Nächsten Wochen entscheidend" – Experte macht Ansage

Aufgrund der hohen Energie- und Personalkosten hatten zwar viele Geschäfte am 8. Dezember zu, der Handel spricht dennoch von einem "guten Tag".

Solide Handelsumsätze am 8. Dezember: Verkaufsoffener Feiertag trifft Erwartungen.
Solide Handelsumsätze am 8. Dezember: Verkaufsoffener Feiertag trifft Erwartungen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com (Symbolbild)

Der verkaufsoffene Marienfeiertag hat heuer das dritte Adventwochenende und damit die heiße Phase im Weihnachtsgeschäft 2022 eingeleitet. Jene Händler, die sich heute für eine Öffnung ihrer Geschäfte entschieden haben, dürfen sich über solide Umsätze und höhere Warenkörbe freuen, wobei große regionale Unterschiede und ein starker Zug zu den Einkaufszentren verzeichnet werden. Die offenen Lebensmittelgeschäfte berichten von deutlich mehr Umsatz als im Vorjahr – so das Ergebnis eines Rundrufs des Handelsverbandes.

Galt der 8. Dezember im Handel stets als "fünfter Einkaufssamstag", so hat er angesichts der Teuerungskrise spürbar an Bedeutung verloren. Für einen großen Teil der Händler ist er schlicht nicht leistbar. Im Vorjahr mussten die Geschäfte ihre Pforten aufgrund des harten Lockdowns geschlossen halten. Heuer haben sich viele Lebensmittelhändler, Drogerien und auch einige Non-Food-Händler gegen eine Öffnung entschieden – zumindest an jenen Standorten, wo es keine Offenhaltepflicht seitens der Shoppingcenter-Betreiber gibt. Im Möbel-, Spielwaren-, Buch- und Sporthandel haben hingegen die meisten Shops geöffnet.

40 % der Geschäfte blieben am Feiertag zu

"Die Mehrheit der Non-Food-Händler hat darauf gesetzt, gute Umsätze durch das günstige Timing mit der Auszahlung der Weihnachtsgelder zu erwirtschaften. Weniger Spontankäufe aber viele weihnachtliche Zielkäufe haben zu höheren Warenkörben geführt", bestätigt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt und durch die Teuerungskrise haben allerdings rund 40 Prozent der heimischen Geschäfte am heurigen Marienfeiertag geschlossen gehalten. Ursächlich waren die höheren Personalkosten, die Schwierigkeit des Mitarbeitereinsatzes und die hohen Energiepreise. Manche Händler halten am 8. Dezember auch traditionell geschlossen, um das Employer Branding zu stärken."

Der Marienfeiertag hat die zurückhaltenden Erwartungen vieler Händler jedenfalls ge- und teilweise übertroffen. Bereits morgens um 10 Uhr pünktlich zum Auftakt füllten sich die Parkplätze der Shoppingcenter merklich – stärker als an normalen Einkaufstagen. Viele Wiener nutzten etwa die Gelegenheit für einen Ausflug zu den niederösterreichischen Einkaufszentren. Generell durften die heimischen EKZ viele Schnäppchenjäger:innen begrüßen, welche die Chance ergriffen, am Feiertag Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten zu kaufen und dies auch mit dem Kauf von Lebensmitteln verbunden haben.

Spontankäufe nach Weihnachtsmarkt-Besuchen

Neben den Einkaufszentren konnten aber auch viele Innenstadtlagen mit Fortlauf des Tages passable Umsätze verbuchen, nachdem dort vielfach Spontankäufe im Anschluss an den Besuch von Christkindl- und Weihnachtsmärkten getätigt wurden. Vor allem in den wichtigsten Einkaufsstraßen des Landes, etwa in der Wiener Mariahilfer Straße, wurde nach Mittag eine solide Frequenz und zunehmende Kauflaune verzeichnet.

"Die Kauflaune steigerte sich ab dem frühen Nachmittag bis zum Ladenschluss. So durften sich auch die offenen Geschäfte in Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt über halbwegs gute Umsätze freuen. Die vielerorts geschlossenen Lebensmittelgeschäfte haben die Frequenz in manchen Lagen reduziert. Die betroffenen Händler hoffen auf eine Umsatzumverteilung, wenn die Stores ab morgen wieder offen haben", sagt Will.

"Kein Sprint, sondern ein Marathon"

Summa summarum war der 8. Dezember für den Handel ein erfolgreicher Tag, auch wenn die Kostenseite eine hohe Belastung darstellt. Das gilt auch für alle fleißigen Mitarbeiter, denen nicht nur Dank für ihren Einsatz gebührt, sondern auch Feiertagsarbeitsentgelt und hohe Zuschläge. Die Beschäftigten erhalten am 8.12. zusätzlich zum normalen Monatsentgelt in voller Höhe für jede am Feiertag geleistete Stunde eine Abgeltung in der Höhe des normalen Stundensatzes (Feiertagsarbeitsentgelt) sowie zusätzliche Freizeit im Ausmaß von mindestens 4 bis 8 Stunden und 100%ige Zuschläge. Damit ist dieser Tag für den Handel der kostenintensivste des Jahres. Mit Blick auf die niedrige Öffnungsquote sollte man dringend über Optimierungsmöglichkeiten nachdenken, damit künftig wieder mehr Händler offenhalten und auch alle Angestellten davon profitieren können.

"Für viele war der 8. Dezember ein guter Tag, aber eben nur für einen Teil, weil für viele Händler die Konditionen nicht machbar sind. Die herausfordernde Gesamtsituation im Handel bleibt auch nach dem heutigen Marienfeiertag, der auf der Umsatzseite einen Bonus, auf der Kostenseite einen Malus darstellt", so Handelssprecher Rainer Will. "Das Weihnachtsgeschäft ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die kommenden zwei Wochen werden entscheidend sein. Genauso ist es mit Reformen. Die Arbeitsmarktreform ist essentiell, um den Wirtschaftsstandort abzusichern, wie auch ein Energiekostenzuschuss II, der die Händler in diesem Marktversagen stützt."

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com