Wintersport

Kommentatoren verspotten gefallene Eisprinzessin (15)

Die Doping-Saga rund um die russische Eis-Prinzessin Kamila Valieva nimmt kein Ende. Im US-TV zeigten die Kommentatoren kein Mitleid. 

Heute Redaktion
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Kamila Valieva
Kamila Valieva
Imago Images

Das erst 15-jährige Eiskunstlauf-Ausnahmetalent durfte nach einem CAS-Urteil trotz eines positiven Doping-Tests im Dezember im Damen-Einzelbewerb bei den Spielen in Peking starten. Im Kurzprogramm glänzte Valieva noch, lag in Führung. Doch in der Kür war der Druck zu groß. Die erst 15-Jährige zerbrach vor der Weltöffentlichkeit, stürzte gleich zweimal in ihrem Programm, mit dem sie im Teambewerb unmittelbar vor dem Bekanntwerden der positiven Dopingprobe noch verzückt hatte. Valieva rutschte schließlich auf Rang vier zurück. Und brach in Tränen aus. 

"Gott sei Dank"

Tara Lipinski, und Jonny Weir, die den Bewerb im US-Fernsehen für "NBC" kommentierten, zeigten kein Mitleid. Ganz im Gegenteil. Als die Noten für Valieva eintrafen, klar war, dass die Russin vom Podest fliegt, meinte Lipinski, die 1998 in Nagano Olympia-Gold holte: "Gott sei Dank." Während des Kurzprogramms schwieg das Duo noch aus Protest. 

Lipinski erklärte daraufhin: "Danke, dass die Medaillen-Gewinnerinnen diesen Moment erleben dürfen." Denn das IOC hatte bereits angekündigt, keine Siegerehrung stattfinden zu lassen, sollte Valieva Edelmetall ergattern. Ihr Dopingverfahren wird nach dem Abschluss der Spiele von Peking fortgesetzt. 

"Hätte nicht starten dürfen"

Lipinski hatte daraufhin allerdings doch noch Mitleid mit dem Eiskunstlauf-Ausnahmetalent. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer die Situation für Kamila war. Ich bin wütend auf die Erwachsenen um sie herum, die ihr das angetan haben. Sie ist erst 15 und muss jetzt mit den Konsequenzen leben", meinte die 39-Jährige, stellte gleichzeitig klar: "Ich bin weiterhin der Meinung, dass sie gar nicht starten hätte dürfen."

Weir meinte derweil wenig später: "Aus menschlicher Sicht kann ich nicht nachvollziehen, was sie gerade durchmacht. Das ändert aber nichts daran, dass sie nicht in die Nähe dieses Bewerbs kommen hätte dürfen. Jeder, der auf diesem Niveau antritt, weiß, dass man nach einem positiven Doping-Test nicht starten darf."