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Kommt Auffrischungs-Matura alle vier Monate?

Glattauer gibt Noten. Heute: Zwei von 600 Lehrern wollen einspringen. Deswegen pfeifen die Lehrer drauf. Und: Auffrischungs-Matura alle vier Monate.

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em>  Noten.<br>
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Nur zwei von 600 Lehrern wollen einspringen

Drei, vier Wochen noch, dann ist der Spuk vorbei und Omikron in den Schulen durch. Stand heute sind 2.700 Klassen geschlossen (in Wien jede fünfte Volksschul-Klasse). Bis zu den Semesterferien werden es wohl noch ein paar hundert mehr werden. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Leider ist im Schuljahr dann erst Halbzeit – und blanker die Nerven wahrlich nie lagen. Gewerkschafter schreiben von "Schmierenkomödie" und "Ende des Vertrauens". Schülerinnen demonstrieren, Eltern prozessieren, Lehrerinnen schmeißen ihren Job hin: in Wien – wenn stimmt, was ich lese – aktuell zehn pro Woche.

Und was tut die Politik? Statt endlich die Arbeitsbedingungen zu verbessern, will man pensionierte Lehrerinnen zurückholen. So wurden etwa in Wien und Salzburg je 600 bereits kontaktiert. Nun liegen die Ergebnisse vor – ein Flop: In Salzburg wären 22 bereit einzuspringen. In Wien ohne Wenn und Aber zwei. Sagt eh alles.

Note: Nicht gut

Wie man Lehrer dazu bringt, drauf zu pfeifen

Jetzt hat Corona den Lehrer-Notstand (vor allem in Wien) endlich für alle sichtbar gemacht, geben tut es ihn ja seit Jahren. Gelernt hat man aber wenig. Eine erfahrene Lehrerin mit unbefristetem Dienstvertrag in Oberösterreich, die nach Wien wechseln möchte (ja, das gibt es ;-)), schreibt mir entnervt: "Die Modalitäten sind so schlecht, dass ich es wahrscheinlich nicht machen werde." Konkret: "Wien würde mich nur befristet einstellen. Außerdem würden mir nicht alle Vordienstzeiten angerechnet werden. Begründung: keine. Beides würde für mich natürlich deutliche finanzielle Einbußen bedeuten."

Es kommt noch ärger(licher): "Das Bewerbungsfenster für einen Wechsel ist Mai. In Wien behauptet man nun, mir vor September keine fixe Zusage geben zu können. Das heißt, ich müsste in Oberösterreich kündigen, ohne zu wissen, ob ich in Wien eine Stelle antreten kann." Echt jetzt? Ist das die Personalpolitik, mit der Wien seinen Lehrer-Notstand beseitigen will?

Note: Nachprüfung

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Kommt Auffrischungs-Matura alle vier Monate?

Weil ich immer wieder danach gefragt werde: Nein, ich bin nicht für eine Erleichterung der Maturaprüfung. Ich bin für deren Abschaffung. Und stattdessen für ein gültiges Maturazeugnis auf Basis von zwölf (AHS) bzw. 13 (BHS) positiven Jahreszeugnissen. Reife hinlänglich bewiesen. Ende Gelände.

Ein Leser überraschte mich mit einer Headline aus seiner Lieblingszeitung: "Polaschek plant Auffrischungs-Matura alle vier Monate". Darunter: Daten aus Israel würden zeigen, dass nur vier Monate nach der Matura vom Stoff kaum noch wer was wisse. Ganz arg in Mathe. "Da saufen sich noch am Abend der Maturafeier 86 Prozent der Menschen die Bruchrechnungen wieder aus dem Hirn. Polaschek fordert nun eine Auffrischungs-Matura – alle vier Monate."

Okay, es darf gelacht werden. Besagter Artikel stammt aus der "Tagespresse", einer Satire-Website …

Note: Sehr lustig
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