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Kompaktes Premium beim BMW 120d im Test

Der 1er ist der kleinste BMW. Trotzdem bekommt man hier fast alles, was es auch in seinen größeren Brüdern gibt. Aber das kostet natürlich.

Heute Redaktion
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Die Zielgruppe ist klar: Wer kein großes Auto braucht aber trotzdem Premium-Qualität haben will, der kann sich den 1er BMW ansehen. Das günstigste Modell, der Benziner 118i mit 140 PS und Handschaltung, beginnt bei 29.450 Euro. Der Einstiegsdiesel 116d ist nur 150 Euro teurer, hat aber auch "nur" 116 PS.

Um zu sehen, was man alles in einen 1er der dritten Generation stecken kann, fuhren wir den 120d xDrive A, das Spitzenmodell unterhalb der M-Version mit 306 PS. Unser Fahrzeug hat einen 190 PS starken Dieselmotor, Allradantrieb und Automatik, was einen Grundpreis von 36.900 Euro bedeutet. So weit so gut.

Doch dann wird es heftig: M Sport Modell, Österreich-Paket, Business-Paket Plus, Innovations-Paket, Komfort-Paket plus eine lange Liste kleinerer Sonderausstattungen wie Heckspoiler oder Lenkradheizung, und am Ende stehen 67.731 Euro auf dem Preiszettel.

Viel Ausstattung notwendig

Diese Pakete beinhalten natürlich eine Vielzahl von Funktionen und Ausstattungen, die man nicht missen möchte. So gehört etwa zum Komfort-Paket (1.410 Euro) das Außenspiegelpaket (u.a. Spiegel in Wagenfarbe), die elektrische Kofferraumklappe, der Komfortzugang (Auto entsperrt sich bei Annäherung mit dem Schlüssel in der Tasche), die elektrische Sitzverstellung inklusive Memory-Funktion sowie die Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer.

Was uns beim Gesamtpreis irritiert, ist dass um dieses Geld kein Spurhalteassistent dabei ist. Vor allem, weil dieser bei BMW bereits sehr gut funktioniert. Ansonsten fährt sich der 1er – kein Wunder bei 190 PS und Allradantrieb – wirklich gut, so wie man es von seinen großen Brüdern gewohnt ist. Auch wenn das Gewicht mit über 1,5 Tonnen überraschend hoch ist.

Doch dank der PS gibt es eine gute Beschleunigung. Die Straßenlage ist noch besser. Die aufpreispflichtigen Sportsitze sind auch auf längeren Fahrten bequem. Die Beinfreiheit hinten und der Kofferraum mit 380 Liter Rauminhalt sind natürlich überschaubar, allerdings auch nicht gerade gering.

Innen leicht gewachsen

Überhaupt, mit 4,32 Meter Länge ist der 1er auch als Kompaktwagen gar nicht so klein. Gegenüber dem Vorgänger ist das so gut wie keine Veränderung, nur um 3,4 Zentimeter breiter und 1,3 cm höher ist die neue Modellgeneration geworden. Auch bei anderen Daten ist der 1er leicht angewachsen: 20 Liter mehr Kofferraumvolumen, hinten 3,3 cm mehr Kniefreiheit und 1,3 cm mehr Ellbogenfreiheit – immerhin.

Neben einem überarbeiteten Exterieur gibt es noch zwei Neuerungen, nämlich das elektrische Panoramadach und die elektrische Heckklappe. Beides natürlich optional.

Unterm Strich bleibt so ein sehr gutes Fahrzeug dessen viele Annehmlichkeiten aber auch etwas kosten. Wer ein bisschen mehr Platz will und nicht alles an Ausstattung haben will, kann sich vielleicht auch den neuen 3er überlegen, den "Heute" ebenfalls bereits getestet hat.

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