Ein Drittel der gesamten heimischen Milch kommt aus Oberösterreich. Es ist das Bundesland mit den meisten Lieferanten – derzeit ganze 5.581. Neue Richtlinien und Maßnahmen betreffen die oberösterreichischen Bauern also besonders.
Fast 50 Prozent aller österreichischen Molkerei-Exporte gingen 2023 nach Deutschland – der wichtigste Markt für die heimischen Unternehmen. Doch unsere Nachbarn haben hohe Ansprüche.
Der deutsche Handel teilt die Haltungsformen von Milchkühen in verschiedene Standards ein. "Wenn die Molkereien lieferfähig bleiben wollen, müssen sie diese Kriterien einhalten", so Landwirtschaftskammer-OÖ-Präsident Franz Waldenberger.
Umgesetzt wird das in Österreich mit einem neuen Modul im AMA Gütesiegel: das Programm "Tierhaltung Plus". Damit werden die Voraussetzungen im deutschen System erfüllt und die Produkte können auch dort angeboten werden.
Die Folge der gestiegenen Ansprüche: Neben den weiterhin enormen Aufwendungen für Energie und Futter haben deshalb jetzt auch die Investitionskosten massiv erhöht.
"Sie müssen in die Haltungssysteme investieren und haben höhere Auflagen, was die Herkunft der Futtermittel anbelangt", erklärt Waldenberger. So darf unter den neuen Auflagen beispielsweise nur europäische Nahrung für die Tiere verwendet werden.
"Der Betrieb hat einen entsprechenden Aufwand und natürlich ist es für uns wichtig, dass der auch abgegolten wird", fordert Waldenberger abschließend. Diese extra Kosten wird früher oder später auch der Konsument spüren.
Neben den Investitionskosten der Bauern gibt es dafür auch einen anderen Grund: Der Rohstoffaufwand bei Butter ist nämlich deutlich höher als bei anderen Milchprodukten. Für die Produktion von einem Kilo Hartkäse werden rund zehn Liter Milch benötigt. Zum Vergleich: Für ein Kilo Butter braucht man doppelt so viel.
Vor allem Fette könnten deshalb noch teurer werden, erklärt Josef Braunshofer, Generaldirektor der Berglandmilch. "Es hat schon ein paar Butterpreis-Erhöhungen gegeben, das kann man auch für die Zukunft nicht ausschließen."