Preisdruck immer höher

"Nicht kostendeckend" – nun droht die nächste Teuerung

Süßer Honig, saure Miene! Imker leiden massiv unter dem Preisdruck aus dem Ausland. Die bittere Folge: Es droht die nächste Teuerung.

Johannes Rausch
"Nicht kostendeckend" – nun droht die nächste Teuerung
Für viele Menschen gehört der Honig zum Frühstück fix dazu. (Symbolbild)
Getty Images

Zu Jahresbeginn war das Bienen-Produkt in Brüssel auf dem Tablett. Die Europäische Union verkündete damals, dass sie sich auf klarere Regeln für die Verpackungen von Honig, Saft und Marmelade geeinigt hat.

In Zukunft muss auf dem Glas das Herkunftsland deutlich erkennbar angegeben werden. Imker bedrückt derzeit aber ein ganz anderes Thema.

Auf "Heute"-Anfrage heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP): "Der Preisdruck aus dem Ausland ist so stark, dass die heimischen Imker schon jetzt vielfach auf ihrem (Blüten-)Honig sitzenbleiben."

Drastische Folge: Die eigentlich beliebte Ware werde deshalb zu einem Preis verkauft, der "nicht einmal die Produktionskosten deckt". Ein möglicher Ausweg: eine Erhöhung der Kosten. Damit würde Honig empfindlich teurer werden.

Enormer Preisdruck

Wie viele Hersteller trifft es in Oberösterreich? "Schwer zu beziffern, da jeder unserer 8.000 Imker im ständigen Spannungsfeld Produktion vs. erzielbarer Preis steht. Definitiv wissen wir aber, dass der Preisdruck ein dramatisches Ausmaß für unsere Erwerbsimker angenommen hat", so das Büro von Langer-Weninger. Ganze 90 Betriebe seien im Bundesland betroffen, in Österreich 528.

Wir wissen, dass der Preisdruck ein dramatisches Ausmaß für unsere Erwerbsimker angenommen hat.
Büro von LR Langer-Weninger

Landwirtschaft stöhnt

Kürzlich berichtete die Landwirtschaftskammer Oberösterreich Dramatisches: Die bäuerlichen Einkommen sind im Vorjahr stark gesunken: Das Minus macht satte 21,1 Prozent aus.

Die Gründe für den Verlust: hohe Produktionskosten, niedrigere Getreidepreise und weniger öffentliche Gelder. Die Interessenvertretung bekrittelt die "schwierige Lage bäuerlicher Familienbetriebe".

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Imker in Österreich leiden unter dem Preisdruck aus dem Ausland, wodurch viele von ihnen auf ihrem Honig sitzenbleiben, da die Produktionskosten nicht gedeckt werden
    • Die Europäische Union hat zwar neue Regeln für die Kennzeichnung von Honig, Saft und Marmelade festgelegt, aber der Preisdruck bleibt ein drastisches Problem für die heimischen Imker
    • In Oberösterreich sind 90 Betriebe betroffen, in ganz Österreich 528
    JR
    Akt.