In Österreich gibt es sie schon lange nicht mehr, in anderen Ländern dagegen noch: Die Rede ist von terrestrischer Tollwut, also der Form, die durch Hunde, Füchse oder andere landlebende Säugetiere übertragen wird.
Und genau diese brachte Yvonne Ford (59) mutmaßlich den Tod: Als sie im vergangenen Februar auf Urlaub war, hatte sie kurz Kontakt zu einem streunenden Welpen – mehr als ein paar Kratzer blieben davon aber nicht zurück. "Sie hat sich nichts dabei gedacht und schenkte dem Kratzer keine große Beachtung."
Doch vor wenigen Wochen entwickelte die Britin plötzlich Symptome: Am Anfang waren es nur Kopfschmerzen, wenig später wurden daraus Lähmungen im ganzen Körper: "Sie konnte nicht mehr gehen, sprechen, schlafen oder schlucken", berichtet die Nachrichtenagentur AP mit Verweis auf ihre Familie. Am 11. Juni verstarb Ford im Royal Hallamshire Hospital in Sheffield.
Für die Familie der Verstorbenen ist der Schock über den doch plötzlichen Tod groß: In einem Facebook-Post schrieb ihre Tochter Robyn Thomson, die Familie "verarbeitet immer noch diesen unvorstellbaren Verlust".
Auch wenn der Krankheitsverlauf der Britin zu dem einer Tollwutinfektion passt, wird ihr Leichnam aktuell noch obduziert. Die britische Gesundheitsbehörde (UKHSA) betonte, es gebe kein Risiko für die breite Öffentlichkeit, da es keine dokumentierten Beweise für eine Tollwut-Übertragung von Mensch zu Mensch gebe. Enge Kontakte von Frau Ford und medizinisches Personal wurden getestet und teils vorsorglich geimpft, fügte ein UKHSA-Sprecher hinzu.
