Fattah-1

Das ist zur Hyperschallrakete des Iran bekannt

Erstmals im aktuellen Konflikt will der Iran Hyperschallraketen auf Israel abgefeuert haben. Die Rakete gilt als sehr schwer abzufangen.
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18.06.2025, 21:34
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Iran hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch Fattah-Hyperschallraketen eingesetzt. Unklar ist, um welchen Typ es sich genau gehandelt hat. In Medienberichten wird sowohl Fattah-1 als auch Fattah-3 erwähnt.

Die Fattah-Hyperschallwaffe wurde vor einem Jahr in einer großen Zeremonie vorgestellt. Damals hieß es, die Rakete könne 15-fache Schallgeschwindigkeit erreichen und sei in der Lage, Abwehrsysteme auszutricksen. Die Reichweite soll 1400 Kilometer betragen, womit neben Zielen in Israel auch US-Installationen im Nahen Osten sowie Saudi-Arabien und die Golfstaaten getroffen werden könnten.

Die Fattah-1-Rakete ist 12 Meter lang und kann 200 Kilogramm Explosivstoff mit sich führen. Nach iranischen Angaben soll sie auch in der Lage sein, nukleare Sprengköpfe zu transportieren. Bei der Fattah handelt es sich um eine ballistische Rakete. Das heißt, die Rakete wird in die Hochatmosphäre (über 100 Kilometer über Boden) geschossen und gleitet von dort in Richtung ihres Ziels.

Flachere Flugbahn als herkömmliche Raketen

Im Unterschied zu konventionellen ballistischen Raketen, die meist auch Hyperschallgeschwindigkeit, also mehr als Mach 5, erreichen, sind echte Hyperschallwaffen äußerst manövrierfähig. Sie können während des Flugs ihre Bahn leicht ändern, was sie neben ihrer enormen Geschwindigkeit zusätzlich schwierig abzufangen macht, wie Nationalsecurity.org schreibt.

Beim Gefechtskopf der Fattah-Rakete soll es sich um einen sogenannten Hyperschallgleiter handeln. Dieser manövrierbare Gefechtskopf wird kurz nach Erreichen der Hochatmosphäre von der Feststoff-Raketenstufe abgetrennt. Dadurch ist seine Flugbahn deutlich flacher als bei einer herkömmlichen ballistischen Rakete. Ziele werden mit einer Geschwindigkeit von Mach 13 bis 15 getroffen, wie die auf iranische Waffen spezialisierte Organisation Iran Watch schreibt. In Verbindung mit seiner Fähigkeit, Ausweichbewegungen durchzuführen, macht ihn das für bodengestütztes Radar erst viel später aufklärbar.

2024 erstmals gegen Israel eingesetzt

Es wird vermutet, dass Iran seine Hyperschallwaffen in Zusammenarbeit mit Russland entwickelt hat. Unklar ist, über wie viele Hyperschallraketen verschiedener Typen der Iran verfügt. Die Herstellung ist sehr aufwendig und teuer, weshalb Analystinnen und Analysten davon ausgehen, dass das iranische Arsenal sehr begrenzt ist.

Bisher konnten die Fähigkeiten der Fattah-Hyperschallraketen noch nicht von westlichen Expertinnen und Experten bestätigt werden. Nach dem Angriff des Iran auf Israel im Oktober 2024 wurden Trümmerteile gefunden, die von Fattah-1 stammen sollen. Doch diese sind für die Einschätzung der Fähigkeiten wenig aussagekräftig.

Hält der Iron Dome stand?

Ebenfalls unklar ist, wie gut die israelische Raketenabwehr, die aus den Systemen Iron Dome, Arrow und David's Sling besteht, gegen Hyperschallraketen gewappnet ist. Der Iran will nach eigenen Angaben mit diesen Waffen einen Weg gefunden haben, die israelische Abwehr zu umgehen. So verkündeten die iranischen Revolutionsgarden in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, die iranischen Streitkräfte hätten "die vollständige Kontrolle über den Himmel der besetzten Gebiete [gemeint ist Israel] erlangt".

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