Das Regierungsflugzeug vom Typ Boeing E-4B Nightwatch, das im Volksmund "Doomsday Plane" (Weltuntergangs-Flugzeug) oder auch "fliegendes Pentagon" genannt wird, startete am Dienstag kurz vor 18 Uhr von der Barksdale Air Force Base in Bossier City, Louisiana, und landete um 22 Uhr auf der Joint Base Andrews außerhalb von Washington.
Zuvor war die Maschine entlang der Küste geflogen und hatte eine Schleife um die Grenze von Virginia und North Carolina gezogen, wie Daten der Flug-Tracking-Site Flightradar zeigen. Während des vierstündigen Fluges sendete die Crew auch ungewöhnliche Rufzeichen, etwa "ORDER01" statt des üblichen "ORDER06".
Mit der Maschine werden zwar regelmäßig Trainingsflüge oder Bereitschaftstrainings durchgeführt, doch der letzte Flug schürt nun Spekulationen bezüglich eines bevorstehenden Kriegseintritts der USA. Wenige Stunden vor dem mysteriösen Flug hatte im Situation Room im Weißen Haus eine Krisensitzung zum Thema Nahost stattgefunden. Israel hatte die USA in den letzten Tagen dazu gedrängt, dem Land militärisch beizustehen.
Die E-4B Nightwatch ist eine militarisierte Variante der Boeing 747, die dafür entwickelt wurde, den Verteidigungsminister und hochrangige Militärs und Sicherheitspolitiker im Krisenfall zu schützen und die Regierungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Der fliegende Kommandoposten, der 111 Personen aufnehmen kann, verfügt über Schutz vor elektromagnetischen Impulsen – die etwa bei einer nuklearen Explosion entstehen können – sowie Abwehrraketen und ist auch dafür ausgelegt, Cyberattacken zu widerstehen. Theoretisch ist die Maschine mithilfe von Luftbetankung in der Lage, eine Woche lang nie zu landen. Der bisher längste Nonstop-Flug betrug über 35 Stunden.