Wichtiger Polit-Gipfel am Mittwochnachmittag: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trifft im Élysée-Palast auf den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Anlass für das Treffen ist der Jahrestag des Élysée-Vertrags. Vor 62 Jahren unterzeichneten der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle diesen "Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit".
Themen hatten die Staatschefs genug: Die Wiederwahl Donald Trumps in den USA, der Ukraine-Krieg und der Nahost-Konflikt, sowie die schwächelnde Wirtschaft – es wurde ein Krisen-Talk statt einer Jubiläums-Feier.
Bei der anschließenden gemeinsamen Pressekonferenz waren sich Scholz und Macron einig, dass Deutschland und Frankreich sich für ein "starkes" Europa einsetzen müssen. Scholz gab bei dem Treffen, welches nur zwei Tage nach dem Start von Donald Trumps zweiter Amtszeit stattfindet, zu, dass der designierte US-Präsident "eine Herausforderung" sein wird.
Scholz betonte, dass Europa sich nicht zurückziehen und verstecken werde, sondern ein konstruktiver und selbstbewusster Partner sein wird. "Europa muss stark und widerstandsfähig sein in einer Welt, die – milde ausgedrückt – in Bewegung ist“, sagte der deutsche Kanzler.
In Frankreich gab es bereits im Juni 2024 Neuwahlen, wo jetzt Macrons wackelige Minderheitenregierung im Amt ist – Macrons Beliebtheitswerte sollen einen Tiefpunkt erreicht haben. Deutschland bestreitet erst am 23. Februar die Neuwahlen – laut "Statista.de" bewerteten 62 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Scholz' Arbeit im Jänner 2025 als schlecht. Die "Stärke" beider Nationen und Staatsmänner scheint angeschlagen zu sein.