Sieg im Riesenslalom, Sieg im Slalom. Das war Henrik Kristoffersen bisher noch nie gelungen. Bis jetzt! In Kranjska Gora jubelte er nun doppelt.
Nach einer durchwachsenen Saison und der verpatzten "Heim-WM" des Wahl-Salzburgers, der in Saalbach keine Medaillen einfahren konnte, siegte der Schützling von Van-Deer-Boss Marcel Hirscher am Sonntag nach dem Riesentorlauf auch im Slalom. Die Reaktion fiel überraschend aus. Erst kniete Kristoffersen den Tränen nahe im Zielauslauf, dann gab er sich im ORF-Interview mit Rainer Pariasek nachdenklich.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Aber schauen wir mal, ob ich in der nächsten Saison weitermache", sagte der 30-Jährige. Pariasek hakte verdutzt nach, ob er denn ernsthaft ans Aufhören denke? Kristoffersen neigte den Kopf, sagte: "Naaa … aber schauen wir mal."
Warum so grüblerisch? "Ein, zwei, drei Jahre ist etwas. Aber zehn Jahre immer um das Podest und den Sieg zu kämpfen, ist einfach was anderes. Das ist für den Kopf nicht einfach. Aber ich bin sehr zufrieden mit diesem Wochenende."
Kristoffersen siegte am Sonntag vor Landsmann und Markenkollege Timon Haugan. Ihr Chef Hirscher hatte bekanntlich im vergangenen Herbst sensationell, fünfeinhalb Jahre nach seinem frühen Karriereende, sein Comeback im Weltcup gefeiert, sich im Dezember das Kreuzband gerissen. Eine neuerliche Rückkehr in den Ski-Zirkus liegt im Bereich des Möglichen.