Niederösterreich

Kritik an Geheimniskrämerei um Cluster in Kindergarten

Der Kindergarten-Cluster in Loosdorf breitete sich rasant aus. Auch in der Volksschule wurden Schüler positiv getestet. Infos folgten oft spät.

Tanja Horaczek
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Corona Fälle auch in der Loosdorfer Schule.
Corona Fälle auch in der Loosdorfer Schule.
privat

Das Virus breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Wie berichtet hatten sich mehrere Kindergartenbetreuer und Kindergartenkinder mit Corona angesteckt. Vor-Screenings auf eine Mutation waren ebenfalls positiv. Schnell griff das Virus auf Familienmitglieder, Verwandte und Freunde über. Binnen kurzer Zeit stieg die Zahl auf 46 Fälle an. Immer wieder wurden neue Folgefälle wie in Melk bekannt. Dies rief auch Kritik auf den Plan. Denn viele Eltern von Kindergartenkindern hätten gerne schon viel früher über Fälle in der Einrichtung Bescheid gewusst. 

Cluster hätte kleiner gehalten werden können

"Es wurden immer nur Eltern von der betroffenen Gruppe informiert. Eine allgemeine Information wäre vielleicht sinnvoll gewesen", fordern viele Betroffene. Auch die VP Loosdorf kritisiert die Vorgangsweise der Gemeinde. Nach ihrer Meinung hätte durch frühzeitige Kommunikation und Transparenz der Cluster zumindest kleiner gehalten werden können. "Eltern müssen zeitnah erfahren, wenn in Schulen oder Kindergärten positive Fälle auftauchen, um eigenständig entscheiden zu können, ob sie ihre Kinder in die Betreuungseinrichtungen schicken", kritisiert die VP.  Für VP-Obmann Anton Höllmüller sieht gelebte Transparenz anders aus. "Geraden in Zeiten der Pandemie ist mehr Transparenz von Seiten der Gemeinde im Umgang mit den Covid Fällen extrem wichtig."

Mehr Infos für Eltern 

Genauso sehen es Eltern von Volksschülern. Auch hier sind nacheinander positive Fälle mittels "Nasenbohrertests" aufgepoppt. Insgesamt sind vier Klassen - sechs Kinder - betroffen. Zwei erste Klassen mussten jetzt komplett abgesondert werden. Doch auch hier wurden nicht alle Eltern über die Fälle informiert. Weder auf der Gemeindehomepage noch über Schoolfox. "Während schon über Mundpropaganda die Fälle diskutiert wurden, blieben die Bestätigungen aus", beschwert sich ein Elternteil. Erst in den späten Abendstunden wurden Infos über die Schule weitergeleitet. Doch diese waren nur vage. Fest steht: Auch hier schlugen die Vor-Screenings auf eine Mutation an. Alle drei ersten Klassen und eine dritte Klasse haben Covid-19 Fälle. Mit vermehrten Testungen will man jetzt Folgefälle schneller herausfischen. Gurgeltestungen wurden laut Bildungsdirektion von Eltern und Schule abgelehnt.

Die Gemeinde mit Bürgermeister Thomas Vasku reagierte jedoch auf die vielen Corona Fälle und errichtete umgehend eine zweite mobile Teststraße, wir berichteten. "So können mehr Leute getestet werden", sagt Vasku.

Es gibt aber auch eine positive Nachricht: In Verbindung zu dem Kindergarten wurden mit 39 Fällen um sieben weniger als zuletzt registriert. Doch weitere Folgefälle sind nach wie vor möglich. Denn auch ein positiver Coronatest in der Nachbargemeinde Dunkelsteinerwald soll mit dem Loosdorfer Cluster in Verbindung stehen. Doch die offizielle Bestätigung steht noch aus.